Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd hat im ersten Halbjahr von ihrem jüngsten Zukauf sowie höheren Transportmengen profitiert. Der operative Gewinn (Ebit) betrug 87,3 Millionen Euro, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte.
Im Vorjahr hatte die Reederei hier noch einen Fehlbetrag von 39,7 Millionen Euro ausgewiesen. Unter dem Strich blieb Hapag-Lloyd zwar im ersten Halbjahr in der Verlustzone, konnte aber das Minus um fast 100 Millionen auf 46,1 Millionen Euro reduzieren.
Im zweiten Quartal schrieb das Unternehmen sogar wieder einen Gewinn. Die Schifffahrt steuert wegen Überkapazitäten seit rund neun Jahren durch eine Krise. Zuletzt hatten sich die Fracht- und Charterraten für Schiffe jedoch etwas stabilisiert. Die im SDax notierte Aktie verlor am Morgen kurz nach Handelsstart 0,43 Prozent und schlug sich damit etwas besser als der Index.
In den Halbjahresergebnissen enthalten sind eine Reihe von Sondereffekten im Zusammenhang mit der Übernahme der United Arab Shipping Company (UASC). Hapag-Lloyd schloss den Zukauf im Mai ab und schlug damit ein neues Kapitel in der Geschichte der Reederei auf. Mit einer Flotte von rund 220 Schiffen, die 1,6 Millionen Standardcontainer (TEU) transportieren können, nimmt Hapag-Lloyd den fünften Platz unter den Containerreedereien auf der Welt ein.
„Containerschifffahrt bleibt anspruchsvoll“
„Der Markt für Containerschifffahrt bleibt anspruchsvoll, aber wir haben im ersten Halbjahr 2017 gute Fortschritte erzielt“, sagte Unternehmenschef Rolf Habben Jansen. Das Unternehmen sei deutlich profitabler und die Integration von UASC soll im dritten Quartal weitgehend abgeschlossen sein.
Damit könne Hapag-Lloyd sehr bald nach der Integration erste Synergien heben. Der Konzern will von 2019 an jährlich 435 Millionen US-Dollar einsparen, wobei ein großer Teil dieser Einsparungen bereits im kommenden Jahr realisiert werden soll.
Für das laufende Jahr peilt Hapag-Lloyd einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und Ebit über dem Niveau des Vorjahres an. Während das Unternehmen ein steigendes Transportvolumen erwartet, rechnet es mit einer durchschnittlichen Frachtrate auf Vorjahreshöhe. (dpa-AFX)
Foto: Hapag-Lloyd