Die insolvente Reederei Rickmers wird nicht abgewickelt, sondern kann mit einem neuen Eigner weitermachen. Ein Konsortium um die Zeaborn-Gruppe des Bremer Kaufmanns Kurt Zech übernimmt die Shipmanagement-Aktivitäten.
Das Konsortium habe einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet, teilte die Reederei am Donnerstag in Hamburg mit. Alle 2000 Arbeitsplätze in dem Unternehmen sollen erhalten bleiben, wie ein Sprecher ergänzend sagte. Lediglich in der Konzernholding, die 120 Mitarbeiter beschäftigt, fallen rund 80 Arbeitsplätze weg.
Auch Bertram Rickmers, der ehemalige Alleinaktionär der Rickmers Group, sei an dem Konsortium beteiligt. Es sei ein zweistelliger Millionenbetrag als Kaufpreis vereinbart worden, hieß es. Zudem solle das Konsortium im Rahmen einer Gesamtlösung auch die restlichen Geschäftseinheiten der Rickmers Gruppe im Wege eines Insolvenzplanes übernehmen. Der Gläubigerausschuss habe dem Abschluss bereits zugestimmt; die Zustimmung der Kartellbehörden stehe noch aus.
Geschäftsbetrieb stabilisiert
Die Rickmers Holding AG hatte am 1. Juni Insolvenz angemeldet, nachdem die HSH Nordbank als einer der wesentlichen Gläubiger der Reederei einen außergerichtlichen Sanierungsplan abgelehnt hatte. Während des vorläufigen Insolvenzverfahrens gelang es Insolvenzvorstand Christoph Morgen und Sachwalter Jens-Sören Schröder, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Eröffnet wurde das Verfahren am Mittwoch; es soll als Insolvenzplanverfahren bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden.
Zech ist in Hamburg bereits mehrfach selbst oder über seine Stiftung bei insolventen Unternehmen eingestiegen, so beim Haustechnik-Unternehmen Imtech und bei der Agrarfirma KTG Agrar. Zech ist ursprünglich Bau- und Immobilienunternehmer, unterhält aber auch Hotels und entwickelt Handelsimmobilien. Zu dem Familienunternehmen gehören auch Industriebeteiligungen sowie Beratungsfirmen. (dpa-AFX)
Foto: Shutterstock