Kranken- und Altenpflege als eine Kategorie
Die Bundesregierung diskutiert bereits seit längerer Zeit über die „Konzertierte Aktion Pflege“, welche vorsieht, die Alten- und Krankenpflege ab 2022 zu einem Berufsbild zusammenzufassen und die Löhne hier anzugleichen. Allerdings würden folglich die Kosten des Eigenanteils von Pflegebedürftigen um 120 Euro monatlich ansteigen. Auch ein Ausbau der Ausbildungsplätze für Pflegekräfte und eine Mindestvorgabe der Anzahl der Menschen, die tätig in der Alten- und Krankenpflege deutschlandweit sind, würde nur zu einem Anstieg des Eigenanteils führen.
Der rot- grüne Senat hält dagegen
Genau eine solche Wendung der Ereignisse will der rot- grüne Senat Hamburgs mit allen Mitteln verhindern und die Kosten der Eigenanteile durch die Übernahme der medizinischen Behandlungskosten durch die Krankenkassen deutlich herabsenken und Pflegebedürftige entlasten. Die Pflegekassen sollen künftig die geriatrische Rehabilitation übernehmen, die Kosten tragen aktuell die gesetzlichen Krankenkassen. Das dadurch gewonnene Geld soll in die Senkung des Eigenanteils fließen.
Vorwiegend in deutschen Bundesländern, in welchen die SPD Regierungsverantwortung trägt, sollte eine solche Reform laut Prüfer-Storcks schon zeitnah möglich sein. Auch Andreas Storm, Chef der DAK und ehemaliger Gesundheitsminister des Saarlandes, setzt sich für eine neue Aufstellung der Pflegeversicherungskonzepte ein. Bedenken, welche eine Überforderung des Bundeshaushaltes durch Steuerumkehrungen befürchten, blendet die Gesundheitssenatorin aus: „Bundesfinanzminister Olaf Scholz unterstützt unser Reformkonzept.“ (el)
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