Die Regulierung wird den Markt für geschlossene Fonds auch 2013 in Atem halten. Cash. hat bei vier Initatoren nachgefragt, wie ihre Häuser dem neuen Umfeld begegnen.
Anselm Gehling, CEO der Dr. Peters Group
„Das Jahr 2013 wird von Herausforderungen in der Schifffahrt geprägt sein. Es wird jedoch auch Chancen bieten, die es zu nutzen gilt. Wir verbreitern unsere Geschäftsaktivitäten und richten uns auf die neuen Regulierungsanforderungen aus. Bereits Ende vergangenen Jahres haben wir die DS Portfolio Holding GmbH gegründet, die sich auf die Strukturierung, den Vertrieb und das Management innovativer Portfolioanlagen konzentriert. Darüber hinaus kooperieren wir mit einem Partner im institutionellen Bereich und führen unser Kerngeschäft mit klassischen KG-Fonds fort. Aktuell bereiten wir einen weiteren Flugzeugfonds vor, der erneut in einen Airbus A380 mit dem Leasingnehmer Air France investieren wird.“
Axel Stiehler, Geschäftsführer der Aquila Capital Advisors GmbH
„2013 wird ein herausforderndes Jahr für die Emissionshaus-Branche. Die neuen regulatorischen Vorschriften werden dazu führen, dass sich der Markt neu aufstellt. Das betrifft nicht nur das Produktangebot. Viel entscheidender ist aus unserer Sicht die Regulierung der Anbieter. Sie werden zu echten Asset Managern. Das bedeutet ganz neue Prozesse hinsichtlich Compliance und Risikomanagement, was die meisten Marktteilnehmer noch unterschätzen. Viele Emissionshäuser werden die Gründung einer eigenen KVG vermutlich nicht leisten können. Für Aquila Capital bietet die neue Regulierung große Chancen. Da wir bereits seit Jahren auch offene Investmentfonds anbieten, sind wir mit den Prozessen vertraut und verfügen über die entsprechenden Strukturen. Mit der Alceda Fund Management haben wir bereits seit 2007 eine eigene Kapitalanlagegesellschaft.“
Alex Gadeberg, Vorstand der Fondsbörse Deutschland AG
„Für alle Marktteilnehmer entsteht mit der Regulierung durch die BaFin eine neue Situation, die 2012 eine gründliche Vorbereitung auf die kommenden Anforderungen nötig machte. Für unser Unternehmen war dies aber nur ein weiterer Schritt in eine Richtung, in die wir schon seit Jahren gehen: An der Fondsbörse Deutschland gibt es beispielsweise seit jeher eine Handelsüberwachung wie an regulierten Märkten. Die Regulierung wird zu einer Konsolidierung des Marktes sowie einer neuen Qualität in Bezug auf Transparenz, Kundenorientierung und auch Kundenvertrauen führen. Langfristig können KAGB und AIFM der Branche helfen. Kurz- und mittelfristig wird die Branche aber auf handhabbare Übergangsregelungen angewiesen sein.“
Andreas Heibrock, Mitglied der Geschäftsführung der Real I.S. AG
„Zweifellos wird 2013 ein anspruchsvolles Jahr für die Branche. Viele Neuerungen stehen bevor – Veränderungen können auch große Chancen sein. Der positive Aspekt: Dank der starken Regulierung, die aus der Umsetzung der AIFM-Richtlinie resultiert, wird sich der geschlossene Fonds künftig auf Augenhöhe mit anderen Wertpapieren wiederfinden. Es bleibt abzuwarten, in welcher Weise die Fondsinitiatoren den Regulierungsanforderungen entsprechen können. Nach unserer Einschätzung wird der Markt ab Mitte des Jahres zunächst weitestgehend auf dem bis dahin erreichten Niveau verharren. Real I.S. ist gut vorbereitet. Zum einen kommen wir gleich im ersten Quartal mit einem weiteren Australienfonds und einem Deutschlandfonds auf den Markt. Zum anderen sind wir als institutioneller Anbieter auf die kommende Regulierung sehr gut vorbereitet, da wir bereits heute die meisten der zukünftigen gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Wir sind deshalb sehr zuversichtlich, die Herausforderungen zu meistern und gestärkt aus 2013 hervorzugehen.“
Fotos: Unternehmen