„BCBS 239 wird in den kommenden Jahren zu den wichtigsten Regulierungsprojekten von Banken gehören und in den Bilanzen deutliche Spuren hinterlassen. Es stellt für viele Finanzdienstleister eine Herkulesaufgabe dar“, sagt Beate Sengle, Expertin für das Kreditgeschäft und regulatorische Themen bei Cofinpro.
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Nutzen in den Vordergrund rücken
„So müssen die Institute künftig in der Lage sein, über alle Bereiche ihres Unternehmens hinweg einheitliche Risikoberichte quasi auf Knopfdruck zu erstellen.“ Doch die Cofinpro-Beraterin empfiehlt, BCBS 239 nicht nur als reine Pflichtaufgabe zu betrachten, sondern den Nutzen stärker in den Vordergrund zu rücken. Denn künftig seien die Banken beispielsweise in der Lage, die finanziellen Folgen von Krisensituationen für das eigene Haus viel schneller und genauer zu erfassen als bisher.
„Wie groß zum Beispiel bei einem Hochwasser die Kreditausfallwahrscheinlichkeit von Immobiliendarlehen in einer Region ist, musste bisher meist händisch von mehreren Abteilungen ermittelt werden. Künftig müssen die Banken viel schneller erfassen können, wie sich eine Stresssituation auf die Ertragskennzahlen der eigenen Bank auswirkt“, sagt Beate Sengle.
Sie rät den Instituten, sich jetzt kurzfristig ein Bild zu machen, welcher Handlungsbedarf durch BCBS 239 auf das eigene Haus zukommt, um dann zügig mit notwendigen Maßnahmen zu starten. Denn der vorgegebene Rahmen für die Umsetzung ist eng gesteckt.
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