Regulierung made in UK: Vorbild für den deutschen Vermittlermarkt?

Interessanterweise ist die Zahl der IFAs in Folge von RDR aber nicht zurückgegangen – das befürchtete große „Vermittlersterben“ ist also ausgeblieben. Auf der Anbieterseite entfallen dafür heute drei Viertel des Lebensversicherungsumsatzes auf fünf Anbieter im sogenannten WRAP-Geschäft, bei dem das Portfolio eines Kunden gegen eine festgelegte Gebühr auf einer Plattform verwaltet wird.

Profitableres Geschäft für Vermittler

Für Vermittler in Großbritannien ist das Geschäft vielschichtiger, aber profitabler geworden. Nach Untersuchungen von Standard Life sind die durchschnittlichen Einnahmen einer Vermittlerfirma von £ 317.400 im Jahr 2009 auf £ 486.000 2014 gewachsen – eine Steigerung von über 50 Prozent in fünf Jahren.

Auch die Art der Vergütung hat sich verändert: Machten früher Provisionen der Anbieter den Löwenanteil aus, so erhalten Berater heute Honorare vom Kunden, Gebühren von Plattformen sowie Courtagen auf den Bestand.

RDR führte zu Verbesserung in der Beratung

Mit RDR einhergegangen ist auch eine Verbesserung in der Beratung: Bereits ein halbes Jahr nach dem Start hatten 97 Prozent der britischen Finanzberater den von der FCA gewünschten Stand der Qualifikation erreicht. Der Schlüssel zum Erfolg war (und ist) der Dreisatz aus Professionalisierung, Qualifizierung und Entwicklung vom Verkäufer zum Berater

Ein typischer Beratungsprozess ist mittlerweile ein klar strukturierter Vorgang, der sich in fünf Schritte unterteilt – vom ersten Kennenlernen mit dem Kunden über das Erkunden seiner Ziele und Wünsche, den Vorschlag für die Anlagestrategie und die Umsetzung desselben bis zur regelmäßigen Überprüfung des implementierten Portfolios.

Seite drei: Trend zu mehr Regulierung und Automatisierung

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