Regulierung made in UK: Vorbild für den deutschen Vermittlermarkt?

Natürlich gab es auch Verlierer: So ist der Anteil des Beratungsgeschäftes der Banken in den vergangenen Jahren stark gesunken. Auch das Direktgeschäft hat an Bedeutung eingebüßt. Somit hat sich, auf den ersten Blick zumindest, eine Beratungslücke in Großbritannien aufgetan.

Trend zu mehr Regulierung und Automatisierung

Tatsächlich aber stehen für die Gruppe der weniger vermögenden Bevölkerung, die früher noch von Vermittlern oder Banken gegen Provision beraten wurde, mittlerweile automatisierte und kostengünstige Finanzangebote im Internet bereit. Zudem hat 2012 die erste Phase der britischen Variante einer verpflichtenden betrieblichen Altersversorgung begonnen, von der sich Angestellte aber ausschließen können („opt-out“). Die flächendecke Einführung des „Auto Enrolment“ soll bis 2018 abgeschlossen sein.

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Quelle: Standard Life Deutschland

Auch wenn der Versicherungs- und Maklermarkt auf der Insel ein anderer ist – die Entwicklung hierzulande scheint der in Großbritannien zu folgen. Sei es bei der Regulierung und politisch gewollten Stärkung der Honorarberatung wie im Entwurf der EU-Versicherungsvertriebsrichtlinie IDD zu sehen, oder bei der zunehmenden Digitalisierung der Branche, die Vermittlern und Finanzberatern das Leben einfacher machen soll.

Profitiert haben von der bald 30 Jahre andauernden Regulierung im Königreich sowohl die Kunden, die es heute mit besser qualifizierten, registrierten und professionelleren Beratern zu tun haben, als auch die verbliebenen Vermittler, deren Geschäft profitabler geworden ist.

Christian Nuschele ist Head of Sales bei Standard Life Deutschland.

Foto: Standard Life Deutschland/Shutterstock

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