EXKLUSIV

Reiner Reitzler und Ulrich Seubert: „Wir sind bei der Digitalisierung auf dem richtigen Weg“

Der Münchener Verein favorisiert in der Produktentwicklung zu 100 Prozent digitale Abschlussstrecken. Wie bewerten Ihre Vertriebspartner diesen USP?
Reitzler: Der Münchener Verein setzt auf eine klare digitale Front-End-Strategie und digitalisiert alle Beratungs- und Abschlussstrecken vollständig über den Branchenstandard BiPRO. Vertriebspartner und Endkunden profitieren von der anschließenden Dunkelverarbeitung durch schnelle Bearbeitungs- und Policierungszeiten. Das digitale End-to-End-Erlebnis wird für Vertriebspartner durch die digitale Übermittlung der Policen über BiPRO und für unsere Endkunden zukünftig per App oder das Kundenportal abgerundet. Das Feedback unserer Vertriebspartner darauf ist sehr positiv und ausgesprochen zukunftsorientiert, wie ein konkretes Beispiel zeigt: Ein Makler, der aktuell ein großes bkV-Projekt mit uns realisiert, bestätigt dem Münchener Verein für die digitale Antragsstrecke in der bKV einen Digitalisierungsgrad von gefühlten 150 Prozent und ist davon begeistert. Diese ausgesprochen positiven Reaktionen zeigen uns, dass wir beim Thema Digitalisierung auf dem richtigen Weg sind.

Automatisierung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz versprechen mehr Effizienz, schnellere Prozesse sowie schlankere Kosten. Wo steht Ihr Haus auf diesem Weg – setzen Sie dafür auch auf den Einsatz von KI?
Reitzler: Die digitale Transformation inklusive der Automatisierung wurde als strategisches Ziel in der Unternehmensstrategie Wachstum 25 verankert. Dafür nutzen wir eine Vielzahl moderner Automatisierungstechnologien, wie zum Beispiel Engines für den Workflow, Robotic Process Automation (RPA), KI oder auch GenAI zur End-to-end Automatisierung der Prozesse. Schwerpunkt der aktuellen Aktivitäten sind unsere Leistungsprozesse mit deutlichen Effizienzgewinnen in den Bearbeitungszeiten. Durch den Einsatz von KI-Lösungen wurden im Input-Management bereits signifikante Ergebnisse erzielt. Darüber hinaus werden GenAI-/KI-Lösungen in vielen Inhouse-Pilotprojekten vertiefend erprobt. Zum Beispiel bei Marketing- und Pressetexten, der Optimierung der Kundenkommunikation, bei Deckungsprüfungen, im Vertriebstraining, bei Wettbewerbsvergleichen, dem IT-Coding oder auch mit Chat- und Voicebots. Selbstverständlich immer unter der Einhaltung aktueller rechtlicher Regelungen, wie auch dem EU-AI Act.

Zusätzlich zum hohen Digitalisierungsgrad ist der persönliche Kontakt fest in der DNA des Münchener Verein verankert. Wie stellt sich der Münchener Verein hier als moderner Maklerversicherer im Vertrieb auf?
Reitzler: Ich bin überzeugt, dass neben dem hohen Digitalisierungsgrad die kurzen Wege sowie die Erreichbarkeit und Handlungsschnelligkeit unseres Maklervertriebs entscheidend für unseren Erfolg sind. Unser zentraler Maklerservice besticht durch erstklassige Response- und sehr kurze telefonische Wartezeiten. Anfragen durchlaufen keine unzähligen Hierarchiestufen, sondern werden möglichst vor Ort vom Maklerbetreuer online oder offline persönlich besprochen beziehungsweise entschieden.

Rainer Reitzler: „Unser zentraler Maklerservice besticht durch erstklassige Response.“

Dafür wurde unser Team in der Maklerbetreuung im Jahr 2024 ausgebaut. Diesen Weg setzen wir auch im Jahr 2025 fort, weil wir die Nähe vor Ort auch durch das sehr starke Wachstum im Maklervertrieb beibehalten wollen.

Wie profitieren Vertriebspartner von einer Zusammenarbeit mit Ihrem Haus beziehungsweise deren Kunden? Welche Impulse setzen Sie für positiv erlebbare Kundenerlebnisse?
Reitzler: Kurz und knackig: Wir bieten Maklern erstklassige und vielfältig „ausgezeichnete“ Produkte mit schlanken Prozessen sowie einen hohen Digitalisierungsgrad. Dieses Gesamtpaket wird mit attraktiven marktgerechten Courtagen und einem vertriebs- und beratungsorientierten Maklerservice veredelt. All das wird durch die erneute Auszeichnung zum Maklerchampion 2024 bestätigt.

Werfen wir noch einen Blick auf den deutschen Versicherungsmarkt: Barmenia und Gothaer haben fusioniert. Die SDK wird 2026 mit der Stuttgarter Leben zusammengehen. Größe und Finanzstärke haben immer mehr Relevanz: Wie positioniert sich der Münchener Verein in diesem sich rapide wandelnden Marktumfeld?
Reitzler: Der Münchener Verein steht wirtschaftlich gesund da, ist beim Neugeschäft nie im Unverstand vorgegangen und hat frühzeitig die Modernisierung der IT-Systeme angestoßen. Deshalb können wir die aktuellen Marktentwicklungen ganz entspannt von der Seitenlinie beobachten und in Zukunft unsere Stärken als mittelständischer Versicherer und direkter Ansprechpartner mit schnellen Entscheidungen noch besser ausspielen. Wenn der eine oder andere Versicherer oder Vertriebspartner einen solventen Partner sucht, dann sind wir für Zukäufe oder Beteiligungen durchaus gesprächsoffen.

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