Rückläufige Stückzahlen im Eigenheimsegment
Nach dem Rekordjahr 2015 mit rund 247.000 Verkäufen, waren die Transaktionszahlen im Eigenheimsegment laut Gewos in 2016 leicht rückläufig (minus ein Prozent beziehungsweise minus 2.000 Transaktionen).
Für das laufende Jahr erwartet Gewos, dass die Kauffallzahlen weiter zurückgehen (minus vier Prozent). Aufgrund der weiter anziehenden Preise werde der Geldumsatz in 2017 aber auf 58,3 Milliarden Euro ansteigen.
„Ursächlich für die rückläufigen Stückzahlen ist nicht etwa eine geringere Nachfrage“, erläutert Wunsch. „Die Rückgänge sind vielmehr auf die seit Jahren äußerst geringe Bautätigkeit in dem Segment zurückzuführen – seit 2008 wurden jährlich nur circa 100.000 Wohneinheiten fertiggestellt. Vielerorts sind Bestandsobjekte mittlerweile Mangelware, auch aufgrund der geringen Verkaufsneigung auf Seiten der Eigentümer. Das Ergebnis sind weiter steigende Preise.“ Im langfristigen Vergleich werde das Transaktionsaufkommen im Eigenheimsegment aber weiterhin hoch bleiben. Für das Jahr 2017 prognostiziert Gewos rund 234.000 Transaktionen.
Prognose für 2018: Umsatzzuwächse in abgeschwächter Form
Die Umsatzentwicklung wird sich in 2018 abschwächen, so die Prognose von Gewos. Für das kommende Jahr werde ein Gesamtumsatz am deutschen Immobilienmarkt von rund 240,4 Milliarden Euro erwartet (plus ein Prozent).
Der Umsatz mit Wohnimmobilien werde sich voraussichtlich etwas positiver entwickeln und um rund zwei Prozent auf 173,8 Milliarden Euro steigen. Die Umsätze mit Mehrfamilienhäusern dürften in 2018 um fünf Prozent steigen. Auch für den Teilmarkt für Eigentumswohnungen prognostiziert Gewos einen Anstieg des Geldumsatzes um rund fünf Prozent.
Neue Eigentumswohnungen: Quadratmeterpreise seit 2007 um 74 Prozent gestiegen
Bereits seit einigen Jahren ist die Marktentwicklung in Deutschland von Preisanstiegen geprägt. Besonders kräftige Steigerungen gab es bei neuen Eigentumswohnungen. Im Rahmen der IMA erfasst Gewos jedes Jahr die tatsächlichen Kaufpreise für erstverkaufte Neubauwohnungen.
Im Jahr 2016 haben sich die durchschnittlichen Quadratmeterpreise demnach bundesweit um acht Prozent erhöht. Seit dem Jahr 2007 ergebe sich ein Preisanstieg um 74 Prozent, in den sieben größten deutschen Städten seien die Preise um 86 Prozent gestiegen.
Einzelne Städte zeigten sogar noch weitaus kräftigere Steigerungen: In München haben sich die Preise in den vergangenen zehn Jahren demnach mehr als verdoppelt (plus 103 Prozent), in Berlin und Stuttgart waren Neubauwohnungen im Jahr 2016 rund 91 Prozent teurer als noch in 2007. (bk)
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