Hypothekenbesicherte Wertpapiere – Mortgage-Backed Securities oder kurz MBS – sind Finanzinstrumente, die mit einem Pool aus Hypothekenforderungen besichert sind.
Gastkommentar von John Carey, BNP Paribas Investment Partners
Die Hypothekendarlehen werden gebündelt, zu handelbaren Wertpapieren zusammengefasst und an Investoren verkauft. Amerikanische MBS bieten höhere Renditen als US-Staatsanleihen, und sie sind längst nicht so volatil wie Aktien. Oft sind sie staatlich garantiert, sodass Moody‘s und Standard & Poor‘s sie mit dem Höchstrating AAA bewerten. Das gilt beispielsweise für die Verbriefungen der beiden staatlichen Wohnimmobilienfinanzierer Federal National Mortgage Association und Federal Home Loan Mortgage Corporation, besser bekannt als Fannie Mae und Freddie Mac. Daneben gibt es Verbriefungen von Geschäftsimmobilienhypotheken, ebenfalls mit Investmentgrade-Rating, also mindestens BBB. Investmentgrade-MBS sollte man nicht mit den nachrangigen Hypothekenverbriefungen verwechseln, die 2008 die Finanzkrise ausgelöst haben und als „Subprimes“ den ganzen Sektor in Verruf brachten.
Vorfälligkeitsentschädigung nicht existent
Natürlich gibt es Risiken. Neben den anleihetypischen Zins- und Kreditrisiken ist das vor allem die Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung, weil die Kreditnehmer umziehen oder in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Oder weil sie umschulden: In den USA kann man Hypotheken nämlich jederzeit ohne Vorfälligkeitsentschädigung zurückzahlen.
Wenn die Zinsen steigen, ist das Risiko vorzeitiger Rückzahlungen geringer. MBS reagieren deshalb meist weniger stark auf Leitzinserhöhungen als andere Festzinspapiere. In der Vergangenheit haben sich hypothekenbesicherte Wertpapiere bei steigenden Zinsen deshalb recht gut gehalten, insbesondere im Vergleich zu US-Staatsanleihen.
Marktsegment für Großinvestoren attraktiv
Pensions- und Staatsfonds, aber auch Versicherungen, investieren schon seit vielen Jahren in dieses Marktsegment. Ich halte es auch für Privatanleger für interessant, die steigende Zinsen fürchten, ihre Portfolios diversifizieren möchten und höhere Renditen wollen. Hinzu kommt die extrem geringe Korrelation von MBS mit traditionellen Festzinspapieren. Das macht sie attraktiv für Investoren, die Risiken verringern wollen.
Um in MBS zu investieren, bieten sich aktiv gemanagte Fonds an, da Kreditqualität und Diversifikation gleichermaßen wichtig sind. Mit dem BNP Paribas Flexi I US Mortgage Fund haben wir dazu das passende Produkt.
John Carey ist Head of Structured Securities bei BNP Paribas Investment Partners, Paris
Foto: BNP Paribas