Mehr als jeder Fünfte würde ein Rentenalter von 70 Jahre heute nicht erreichen. Das geht aus einer der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Auswertung hervor, die die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann vor dem Hintergrund der Debatte um einen späteren Renteneintritt angestellt hat.
Hunderttausende Menschen sterben vor dem Rentenalter. So waren zuletzt mehr als 135 000 der in einem Jahr gestorbenen Menschen in Deutschland 65 Jahre oder jünger (rund 16 Prozent aller Gestorbenen). Mehr als 185 000 waren 70 Jahre oder jünger (22 Prozent). Diese Zahlen des Statistischen Bundesamts beziehen sich auf das Jahr 2014.
Diskussion um späteren Renteneintritt
Wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Frage Zimmermanns hervorgeht, starben von 2005 bis 2014 rund 1,4 Millionen Menschen (16 Prozent) vor Erreichen des 65. Lebensjahres.
In der Rentendebatte der Koalition wird derzeit auch ein späterer Renteneintritt diskutiert. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist für eine Koppelung der Lebensarbeitszeit an die steigende Lebenserwartung. Die Junge Union hält längerfristig eine Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre für angemessen. Gesetzlich geregelt ist die Anhebung der Altersgrenze vom 65. auf das 67. Lebensjahr bis 2029.
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Die Statistiken geben auch Hinweise darauf, dass vor allem Geringverdiener das Rentenalter nicht erreichen. Zu den häufigsten Todesursachen der 50- bis 75-Jährigen zählen Herzinfarkt, Magen- und Lungenkrebs. Das sind zugleich Krankheiten, unter denen Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status häufiger leiden als sozial Bessergestellte, wie aus einer Darstellung des Robert Koch-Institut hervorgeht.
Seite zwei: Tod vor Rentenalter