Die Bundesregierung hat die Vorschläge der Bundesbank für eine Rente mit 69 zurückgewiesen. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte am Montag in Berlin: „Die Bundesregierung steht zur Rente mit 67.“
Diese sei vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung sinnvoll, sagte Seibert. „Diskussionen gibt es immer und manchmal nimmt auch die Bundesbank an solchen Diskussionen teil.“ Aber die Politik dieser Bundesregierung sei, die Rente mit 67 umzusetzen.
Bundesbank: Längere Lebensarbeitszeit sollte „nicht tabuisiert“ werden
Zur Zeit wird das Renteneintrittsalter bis 2029 in Monatsschritten auf 67 erhöht. Die Bundesbank hatte in ihrem am Montag vorgelegten Monatsbericht empfohlen, das Renteneintrittsalter auf 69 Jahre bis 2060 anzuheben. Die günstige Finanzlage der gesetzlichen Rentenversicherung und die bis 2030 reichenden Berechnungen der Bundesregierung dürften nicht darüber hinweg täuschen, dass „weitere Anpassungen unvermeidlich seien“, heißt es in dem Bericht. „Dabei sollte eine längere Lebensarbeitszeit nicht tabuisiert werden.“
[article_line]
Derzeit wird das Renteneintrittsalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre angehoben. Die Vorausberechnungen der Bundesregierung bis zum Jahr 2030 sehen zudem vor, den Rentenbeitrag auf maximal 22 Prozent des Bruttoverdiensts der Arbeitnehmer zu begrenzen. Ferner soll das Rentenniveau bis 2030 nicht unter 43 Prozent des Durchschnittslohns sinken (derzeit knapp 48 Prozent).
Unter gleichen Annahmen sinke das Rentenniveau auf gut 40 Prozent
Die Bundesbank warnt nun, dass sich diese Ziele wegen der steigenden Lebenserwartung und der niedrigen Geburtenrate langfristig nicht halten lassen. Verlängere man die Berechnungen bis 2060 unter gleichen Annahmen, sinke das Rentenniveau auf gut 40 Prozent.
Seite zwei: Bundesbank fordert, die private Altersvorsorge zu vereinfachen