Rente: „Modelle der Zukunft arbeiten mit Brüchen“

Der Ökonom Thomas Straubhaar hat sich in einem Interview mit dem „Spiegel“ für die Rente mit 70 ausgesprochen. „Längerfristig sollten wir alles dafür tun, dass Menschen länger arbeiten können, da ja erfreulicherweise auch die Lebenserwartung steigt“, sagte er. 

Der Schweizer Ökonom und Migrationsforscher Thomas Straubhaar, fotografiert am 24.03.2017 auf der Buchmesse in Leipzig (Sachsen). Foto: Jens Kalaene Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB | Verwendung weltweit
Der Schweizer Ökonom und Migrationsforscher Thomas Straubhaar

Allerdings würden nicht alle Schichten gleich profitieren. „Wer einen schlechteren sozialen Status hat, stirbt eher und bezieht kürzer Rente„, so Straubhaar. Deshalb müsse sich ein Konzept der längeren Lebensarbeitszeit insbesondere mit denen beschäftigen, die einen schwächeren Status haben. Das seien vor allem die, die hart körperlich arbeiten.

Vollzeitmodelle nicht mehr zeitgemäß

Straubhaar erwartet, dass die Modelle der Zukunft mit Brüchen arbeiten werden: „Der eine nimmt sich eine Auszeit, um sich weiterzubilden, der andere, um sich zu erholen, um für die nächsten zehn oder zwanzig Jahre wieder fit zu sein. Es ist doch schon lange eine Illusion, dass wir 45 oder 47 Jahre ununterbrochene Erwerbszeit vorweisen können.“ Seiner Ansicht nach bilden solche Vollzeitmodelle die Lebenswirklichkeit des 21. Jahrhunderts nicht mehr ab. (kb)

Foto: Picture Alliance

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