Die Bereitschaft, Belastungen der Gesetzlichen Rentenversicherung (GKV) aus der demografischen Entwicklung mit Hilfe des Nachhaltigkeitsfaktors zwischen Beitragszahlern und Rentnern aufzuteilen, ist unter den Jüngeren deutlich höher ausgeprägt als bei den älteren Jahrgängen. Das ergab eine Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
Demnach halten zwei Drittel der insgesamt 893 Befragten den Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenformel für eher nicht gerecht.
Die überwiegende Ablehnung dieses Verfahrens der Lastenverteilung geht aber vor allem auf die 46- bis 65-Jährigen zurück. Von ihnen empfinden 77 Prozent den Nachhaltigkeitsfaktor für nicht oder eher nicht gerecht.
Unter den Jüngeren, die noch deutlich mehr Jahre Beiträge an die Rentenversicherung leisten müssen, herrscht eine ganz andere Auffassung. Die 18- bis 25-Jährigen schätzen diese Form der Lastenverteilung doppelt so häufig als gerecht ein. Auch in der Gruppe der 26- bis 45-Jährigen gibt es deutlich mehr Zustimmung für den Nachhaltigkeitsfaktor.
Kritik an Vorschlägen aus der Politik
Dieser Faktor, auch als demografischer Faktor bezeichnet, verhindert, dass allein die Erwerbstätigen über steigende Beitragslasten die zunehmenden Kosten der gesetzlichen Rente schultern müssen. Über einen langsameren Anstieg der Renten im Vergleich zur Lohnentwicklung werden damit auch die Rentner daran beteiligt.
„Vorschläge zu einer Abschwächung oder gar Abschaffung des demografischen Faktors, wie sie verschiedentlich von Politikern ins Gespräch gebracht worden sind, wären also wiederum vor allem im Sinne der rentennahen Jahrgänge. Die Belange der jungen Generation stünden dagegen einmal mehr hintenan“, kritisierte DIA-Sprecher Klaus Morgenstern. (kb)
Foto: Shutterstock