Rentenpolitik: Verdi-Chef hält Modell der Beitragsstabilität für gescheitert

Die Gewerkschaften wollen ihrer Forderung nach einem Kurswechsel in der Rentenpolitik vor der Bundestagswahl 2017 Nachdruck verleihen. Das bisherige Modell, das die Beitragsstabilität in den Mittelpunkt stelle, führe zu „millionenfach drohender Altersarmut“, warnte Verdi-Chef Frank Bsirske.

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Es brauche einen erneuten „Paradigmenwechsel“ hin zu einem Rentenmodell, das wieder den annähernden Erhalt des Lebensstandards im Alter in den Mittelpunkt stelle, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske.

Es könne nicht sein, dass Menschen nach 40 Beitragsjahren mit einer Rente dastünden, die unterhalb der Grundsicherung liege, sagte Bsirske am Dienstag in Dresden beim Rentengipfel des DGB Sachsen. „Weil es um die Frage der sozialen Gerechtigkeit geht und um die Frage, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen.“

Kampagne soll im Herbst starten

Er kündigte eine gemeinsame Kampagne der im DGB organisierten Gewerkschaften ab Herbst an, die von der Dimension her mit der zum Mindestlohn vergleichbar sein werde. „Wir brauchen einen Kurswechsel in der Rentenpolitik.“ Bislang hätten die Gewerkschaften teils unterschiedliche Positionen vertreten. „Jetzt wollen wir alle zusammen“, sagte Bsirske. Der Rentengipfel in Dresden diene dazu, „hier schon mal die Hand zu heben“.

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42 Prozent der Deutschen glaubten, dass die gesetzliche Rente für sie im Alter nicht ausreichen werde. „Das ist eine zutreffende Diagnose, die haben recht“, sagte Bsirske. So könne ein 1964 geborener „Babyboomer“, der 2012 über ein Bruttoeinkommen von 2500 Euro verfügt habe, nach 40 Beitragsjahren mit einer gesetzlichen Rente von 786 Euro rechnen. „Die Dramatik liegt darin, dass 2012 ein Drittel aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland weniger als 2500 Euro brutto im Monat verdient hat.“ Es gehe um bis zu 12 Millionen Menschen, deren Rente nicht zur Grundsicherung reichen werde.

Seite zwei: Bsirske fordert „Paradigmenwechsel“ und ist offen für höhere Rentenbeiträge

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