„Die Prognosen gehen bisher davon aus, dass die Löhne gegenüber dem Vorjahr wieder steigen werden, vor allem weil es 2021 weniger Kurzarbeit geben soll als im vergangenen Jahr. Insofern erwarte ich eine wieder positive Entwicklung für die Rentner im kommenden Jahr“, sagte Roßbach der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag). „Voraussetzung ist natürlich, dass die dritte Welle der Pandemie nicht bis Dezember andauert.“
Bekannt ist, dass wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr die sonst übliche Erhöhung der Altersbezüge im Westen Deutschlands ausfällt und sich im Osten auf ein Plus von 0,72 Prozent beschränkt. Im vergangenen Jahr hatte es trotz des coronabedingten Wirtschaftseinbruchs noch einmal eine kräftige Rentensteigerung um 4,2 Prozent im Osten und 3,45 Prozent im Westen gegeben.
Finanziell sieht Roßbach die Rentenversicherung gut aufgestellt. „Die guten Jahre vor der Krise haben uns eine relativ hohe Nachhaltigkeitsrücklage von aktuell rund 35 Milliarden Euro beschert“, sagte sie. „Sie wurde 2020 um rund vier Milliarden Euro abgebaut. Der Rückgang war aber deutlich kleiner als noch vor einem Jahr erwartet.“
Roßbach regte an zu prüfen, ob die in der Corona-Krise stark verbesserten Hinzuverdienstregeln bei der Flexi-Rente erhalten bleiben können. Bei vorgezogenen Altersrenten war die Grenze für anrechnungsfreien Hinzuverdienst von 6300 Euro im Jahr auf 46 000 Euro angehoben worden. „Ich erwarte, dass das die Flexi-Rente attraktiver macht. Man sollte das evaluieren und prüfen, ob es Sinn macht, auch nach der Pandemie an den großzügigeren Hinzuverdienstregeln festzuhalten.“ (dpa-AFX)