Warum auf Rezessionsindikatoren kein Verlass ist

Dann gibt es das Phänomen, dass die Aktienmärkte tendenziell kurz vor Beginn einer Rezession ihren Höchststand erreichen. Betrachtet man die letzten sieben Rezessionen in den USA, erreichte der S&P 500-Index im Schnitt sechs Monate vor dem offiziellen Beginn der Rezession einen Höchststand. Nur zweimal, 1980 und 1990, fiel der Höchststand am Aktienmarkt tatsächlich mit dem Beginn der Rezession zusammen.

Es gibt einige Punkte, die Anleger beachten sollten: Erstens treten Rezessionen zum Glück nicht sehr häufig auf. Dies verringert auch die Aussagefähigkeit der Renditeentwicklung in der Vergangenheit.

Was Anleger wissen müssen

Zweitens werden Rezessionen häufig erst Monate oder mitunter sogar Jahre nach ihrem Auftreten als solche definiert. Zu dem Zeitpunkt, an dem der Aktienmarkt seinen Höchststand erreicht, wissen die Anleger noch nicht, wann der Abschwung offiziell einsetzen wird.

Dies ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Aktienmärkte ihren Höchststand tendenziell erst erreichen, lange nachdem anerkannte Indikatoren eine Rezession angekündigt haben. Dies wiederum erklärt, weshalb diese Indikatoren sich kaum zur Prognose der Aktienkursentwicklung eignen.

Jeroen Blokland ist Senior-Portfoliomanager bei Robeco Investment Solutions

Foto: Shutterstock

 

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