Nach heftigen Diskussionen über die Effizienz der staatlich geförderten Altersvorsorge wurde es still um die Riester-Rente. Wenn Gesetzgeber und Versicherer ihre Hausaufgaben machen, muss dies nicht so bleiben.
Wäre die Riester-Rente ein Kind, würde sie derzeit ihre stärkste Wachsstumsphase erleben. Der sogenannte puberale Wachstumsschub setzt bei Mädchen mit etwa 13 Jahren ein, bei Jungen geschieht dies mit knapp 14 Jahren. Die Riester-Rente liegt mit dreinzehneinhalb genau dazwischen. Am 1. Januar 2015 feierte sie ihren 13. Geburtstag.
Doch die Feier-Laune ist den Befürwortern der geförderten Altersvorsorge schon seit einiger Zeit abhanden gekommen. Denn die Riester-Rente erweist sich auch weiterhin als Sorgenkind, das sich nicht so entwickelt, wie es sich sein Vater und Namensgeber, der damalige Arbeitsminister Walter Riester, wünschen würde.
Gute Nachricht für Riester-Sympathisanten
Im Gegensatz zu den Anfangsjahren, als das Riester-Kleinkind regelrecht in die Höhe schoss, wächst es heutzutage nur noch sehr langsam. Aber immerhin – und das ist die gute Nachricht für alle Riester-Sympathisanten – konnte es im vergangenen Jahr nach einer zwischenzeitlichen Schrumpfungsphase in 2013 überhaupt wieder zulegen.
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„Zahl neu abgeschlossener Riester-Versicherungen steigt um 2,4 Prozent“, titelte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) im März auf seiner Webseite.
Was der Lobby-Verband im dazugehörigen Artikel nicht erwähnt, ist, dass der zarten Riester-Renaissance ein herber Rückschlag vorausging. So brach das Neugeschäft in 2013 um satte 25,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein.
Selbst die Bestände der Riester-Versicherungen gingen mit 0,2 Prozent auf rund 10,84 Millionen Verträge leicht zurück – das gab es noch nie seit Einführung der dritten Säule der Altersvorsorge im Jahr 2002.
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