Auch bei Sprache und Schreibstil des PIBs sieht das ITA Verbesserungspotenzial. Die Sprache solle sehr einfach sein, möglichst aktiv formuliert und Fachbegriffe sowie Synonyme vermeiden. „Beiträge, Einzahlungen, Anlage – das alles bezeichnet Beiträge und dieser Begriff sollte dann auch durchgehend verwendet werden“, empfiehlt Ortmann. Das erleichtere das Verstehen der Texte sehr. An den Begriffen und Formulierungen müsse noch gefeilt werden, bevor das PIB gesetzlich verordnet werde.
Verbesserungswürdig sind, laut dem ITA, auch die Grafiken, die Kunden über Chancen und Risiken eines Produkts informieren sollen. Das Institut bezweifelt, dass die vom iff entwickelten Grafiken dem Informationsanspruch gerecht werden. Obwohl die drei Abbildungen inhaltlich aufeinander aufbauen, könne der Laie zwischen diesen Grafiken keine Bezüge herstellen. Warum eine fondsgebundene Riester-Rentenversicherung in der Risikoklasse 3 mit 38% Wahrscheinlichkeit mehr als 6% Rendite erwirtschaften und im Mittel bei 3,8% Netto-Rendite 67.000 Euro auszahlen soll, dürfte selbst für Profis nicht verständlich sein, meint Ortmann.
Verwirrend sei vor allem, dass die Grafiken unterschiedliche Ertragsvorgaben verwenden. So könne der Leser nicht die richtigen Bezüge herstellen und deswegen auch nicht die richtigen Schlussfolgerungen hinsichtlich Chancen und Risiken ziehen. Um die Verständlichkeit zu verbessern, empfiehlt das ITA die aufeinander aufbauenden Darstellungen auch aufeinander abzustimmen. Hierzu hat das Institut einen Vorschlag für eine selbsterklärende Grafik entwickelt, die auch einen klaren Bezug zu durchschnittlichen Euro-Beträgen herstellt.
Für die Grafik sei es erforderlich, viele Kapitalmarktszenarien zu simulieren und einen einheitlichen und unabhängigen Standard festzulegen. Das ITA fordert hierfür eine unabhängige Stelle, die diesen einheitlichen Standard definiert, laufend anpasst und Verstöße gegen den Standard ahndet.
Eine umfassende Stellungnahme zum PIB-Entwurf der iff hat das ITA auf seiner Homepage veröffentlicht. (jb)
Foto: Shutterstock