Riester-Sparer lassen knapp eine Milliarde Euro liegen

Die Riester-Rente ist eines der Lieblingsprodukte der Bundesbürger, wenn es um die private Altersvorsorge geht. Bereits 13,85 Millionen Deutsche besitzen einen Riester-Vertrag. Die staatliche Förderung lassen sich allerdings etliche von ihnen entgehen, wie eine Untersuchung im Auftrag des genossenschaftlichen Fondsanbieter Union Investment herausgefunden hat.

Geld - 204 - shutterstock_20283100Die Zulagenförderung ist neben dem Steuerstundungseffekt der zentrale Baustein der Riester-Rente und wird von der Mehrheit der Riester-Sparer genutzt. Allerdings könnten 56 Prozent aller Sparer noch deutlich mehr Geld vom Staat bekommen. Allein im Beitragsjahr 2007 verschenkten die Riester-Sparer rund 977 Millionen Euro an Zulagen. Das entspricht einem Anteil von rund 40 Prozent an den maximal erhältlichen Zulagen.

Dies ist ein Ergebnis des diesjährigen „Vorsorgeatlas Deutschland“, der vom Forschungszentrum Generationenverträge der Universität Freiburg im Auftrag von Union Investment erstellt wurde. In der Studie wird sowohl die Zulagenbeantragung als auch die Zulagenausschöpfung der Riester-Sparer untersucht.

„Die Inanspruchnahme der maximalen Zulage setzt zweierlei voraus: zum einen die Beantragung, zum anderen die Einzahlung des notwendigen Mindesteigenbeitrages. Wird letzterer nicht erbracht, so erfolgt eine anteilige Kürzung der Zulagen“, erklärt Hans Joachim Reinke, Vorstandsvorsitzender von Union Investment.

660 Millionen Euro Zulagen erst gar nicht beantragt

Der größte Teil der entgangenen Förderung ist darauf zurückzuführen, dass Riester-Sparer den erforderlichen Zulagenantrag erst gar nicht stellten. Für das Jahr 2007 betraf dies im Bundesdurchschnitt rund ein Viertel der Sparer, also knapp drei Millionen Menschen. Dadurch verzichteten sie auf Grund- und Kinderzulagen in Höhe von 664 Millionen Euro.

Weitere 313 Millionen Euro an Zulagen wurden aufgrund der mangelnden Ausschöpfung nicht abgerufen. Im Bundesdurchschnitt wurden etwa 40 Prozent der beantragten Zulagen nur in gekürzter Form gewährt, da die Sparer nicht den erforderlichen Mindesteigenbeitrag einzahlten.

Dieser lag für das Jahr 2007 bei drei Prozent des sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens des Vorjahres, maximal 1.575 Euro. Im Schnitt erhielten die von der Kürzung betroffenen Riester-Sparer mit 56 Prozent gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der maximal möglichen Förderung. (hb)

Foto: Shutterstock

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