Quantitative Strategien müssen nicht zwangsläufig eine Blackbox sein. Jan Sytze Mosselaar, Portfoliomanager bei Robeco, zeigt in seinem Gastbeitrag anhand seines Robeco European Conservative Equities-Fonds auf, welche Modelle zur Aktienauswahl beitragen und welche Faktoren der Portfoliokonstruktion eine Rolle spielen.
Jan Sytze Mosselaar, Robeco
Gegner quantitativer Anlagestrategien bezeichnen diese häufig als Blackbox – aufgrund der komplexen Mechanismen, auf die sie sich stützen. Dies mag zwar manchmal stimmen, trifft aber keineswegs immer zu. Unsere Conservative Equities-Strategie, ein Investmentansatz für Low Volatility-Aktien, ist ein passendes Beispiel dafür.
Anhand unseres einfachen und transparenten, nach dem Bottom-Up-Prinzip arbeitenden Ranking-Ansatzes, erläutern wir unseren Kunden jede einzelne Position oder Transaktion. Dasselbe gilt für die sich daraus ergebenden Länder- oder Branchengewichtungen.
Brückenschlag zwischen quantitativ und nicht-quantitativ
Umgekehrt liefert das Ergebnis unseres Modells auch zu jedem Zeitpunkt ein Bild der relativen Attraktivität von Ländern und Branchen aus der Bottom-Up-Perspektive. Dies stellt eine Ergänzung der zahlreichen Top-Down-Analysen dar, die fundamental ausgerichtete Analysten und Ökonomen vornehmen. Tatsächlich hilft diese Art der Analyse dabei, die Kluft zwischen Factor Investing und traditionelleren, länder- und branchenbasierten Allokationsansätzen zu überbrücken.
Zur Veranschaulichung haben wir kürzlich das aus 1.200 Aktien bestehende Anlageuniversum unseres European Conservative Equities-Fonds eingehender analysiert. Die zugrundeliegende Strategie ist ein aktiver Ansatz für Low-Volatility-Investing auf der Grundlage von hochwertigem Research.
Die Titelauswahl folgt einem Multifaktor-Modell, um europäische Aktien mit niedrigem absolutem Risiko und geringer Eintrittswahrscheinlichkeit von Problemsituationen sowie interessantem Aufwärtspotenzial auszuwählen.
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