In den USA und der Eurozone sind Kerninflationsraten von zwei Prozent bis Mitte 2024 möglich.
Grafik 4: Kerninflation in USA und Eurozone
Wenig verwunderlich hat die Fed ihre Zinserhöhungspolitik beendet. Und nach einer der Glaubwürdigkeit geschuldeten Karenzzeit auf dem aktuellen Zinsplateau rechnen aktuell die Finanzmärkte ab Juni mit drei Zinssenkungen. Mit Blick auf eine verhaltene Konjunkturstimmung und Überschuldung wäre aber auch ein früherer Start, größere Zinsschritte nach unten und ein Ende des Liquiditätsabzugs möglich.
Damit ist der Zeitpunkt für eine nachhaltige Trendumkehr bei US-Anleiherenditen und damit Kreditzinsen gekommen.
Konkret rechnen die Terminmärkte damit, dass auch die EZB genau wie die Fed ihre Leitzinsen dreimal senkt. Wegen der vergleichsweise schwächeren wirtschaftlichen Verfassung der Eurozone wäre es aber möglich, dass die EZB noch vor der Fed mit Zinssenkungen beginnt.
Grafik 5: Wie fallen die nächsten Zinsentscheidungen bei Fed und EZB aus?
Auch ihre Liquiditätsausstattung bleibt üppig. So wird die Bilanzsumme der EZB laut ihrem Chef-Volkswirt Lane nicht wieder auf das Niveau vor Corona zurückkehren, um den Risiken für die Finanzstabilität vorzubeugen. Im Übrigen verfügt die EZB über ein „Transmission Protection Instrument“ (TPI), sozusagen ein „SEK“, das bei potenziellen Zinsschocks ohne Zögern zum Einsatz kommt. Die EZB wird neue Schulden-, Finanz- und Euro-Krisen verhindern.