Die Deutsche Bank bietet mit Robin die digitale Vermögensverwaltung für Kleinanleger an. Das Angebot ist kein reiner Robo-Advisor, die Algorithmen basieren unter anderem auf der Marktmeinung des Chefanlagestrategen Ulrich Stephan.
Seit Ende November können Kunden der Deutschen Bank ihr Geld über Robin in Exchange Traded Funds (ETFs) anlegen. Robin ist ein Robo-Advisor der mit Algorithmen arbeitet, die von der Deutschen Bank entwickelt wurden.
„Robo-Advisor gibt es von sehr menschlich zu rein quantitativ. Wir sind in der Mitte und das halte ich für wichtig“, sagte Ulrich Stephan, Chefanlagestratege für Privat- und Firmenkunden der Deutschen Bank, bei der Vorstellung von Robin vor Vertretern der Presse.
Marktmeinung beeinflusst Ertragsvektor
Eröffnen Kunden ein Konto bei Robin müssen sie zunächst Informationen zum Einkommen, monatlichen Ausgaben, Verpflichtungen und Vorkenntnissen angeben sowie ihren Anlagehorizont und ihre Risikobereitschaft bestimmen. Der Kunde gibt an, wie viel Prozent seiner Anlage er maximal bereit ist zu verlieren. Daraus ergibt sich ein Value at Risk zwischen fünf und 20 Prozent, woraus sich wiederum 16 verschiedene Risikomodelle ergeben.
Aus dem Value at Risk ergibt sich ebenfalls ein Ertragsvektor und ein passender Risikovektor. „Die Marktmeinung der Deutschen Bank fließt in die Berechnung des Ertragsvektors ein, der wiederum den Algorithmus beeinflusst“, sagt Stephan, der für die Marktmeinung verantwortlich ist.
Der Algorithmus bestimmt die Auswahl und Gewichtung der ETFs im Portfolio. Dieser Prozess ist einer laufenden Optimierung unterzogen und wird mindestens alle vier Wochen an die veränderte Marktmeinung und Datenlage angepasst.
Erweiterungen geplant
Das Geld wird in ETFs der Anbieter DB xtrackers, Blackrock, UBS und Comstage investiert, mit weiteren Anbietern ist die Deutsche Bank nach eigenen Angaben im Gespräch. Ebenso sollten andere Anlageinstrumente hinzukommen.
Robin wird ab einer Mindestanlagesumme von 5.000 Euro angeboten und kostet, je nach Anlagesumme, pauschal 0,8 bis ein Prozent. „Dank der Digitalisierung können wir die Vermögensverwaltung nun auch für kleinere Depots anbieten“, sagt Markus Pertlwieser, Digitalchef des Privat- und Firmenkundengeschäfts der Deutschen Bank.
Zunächst ist Robin über die Online-Investment-Plattform Maxblue verfügbar, im Laufe des Jahres 2018 auch über die Website der Deutschen Bank. Als Baustein in der Beratung der Filiale ist Robin bisher nur geplant. Für weitere Erweiterungen gibt es noch keinen Zeitplan, diese sollen sich auch aus dem Feedback der Kunden ergeben.(kl)
Foto: Deutsche Bank