Die Marschrichtung, die Roger Rankel vorgibt, ist klar: „Sichtbarkeit ist heute die wichtigste Währung.“ Alleine gut zu sein, reiche nicht, wenn es niemand sehen könne.
Wie es möglich ist in diese Sichtbarkeit zu kommen? Das zeigt Rankel in seinem Vortrag auf und beginnt mit einem Negativbeispiel: Beim Champions League Finale 2019 rannte kurz vor dem Anstoß eine Flitzerin über das Feld – mit nacktem Oberkörper. Der Witz dabei: Auf ihrem Rücken hatte sie ihren Instagram Account gut lesbar abgebildet. Nur durch diese Aktion hat sie inzwischen über eine Millionen Follower gewonnen und erzielt ein sehr gutes Einkommen über Instagram.
Im professionellen Bereich rät Rankel jedoch dazu das eigene digitale Schaufenster zu überprüfen. Was wollen wir, das der Kunde als erste von uns sieht? Über allem steht das Hauptthema: Wie will ich mich positionieren? Ein guter Weg für Roger Rankel ist die Spezialisierung auf eine Zielgruppe.
Was ist Deine Liebslingszielgruppe?
Als Beispiel nennt Rankel einen Finanzberater, der sich auf Mediziner spezialisiert hat. Mit einem Video, das er in einer Arztpraxis aufgenommen hat, in dem er sich als „DER Online-Finanzberater für Mediziner“ präsentiert – glaubwürdig und sehr authentisch. Dieses Video schickte der Berater an seine Kunden, die es wiederum anderen Medizinerinnen und Medizinern schickten. „Andere Kunden bringen seine Positionierung in die Sichtbarkeit“, erläutert Rankel.
„Wir habe das Video in der Zielgruppe auf Facebook und Instagram für die Zielgruppe geschaltet. Also an Ärzte ausgespielt. Haben innerhalb von fünf Wochen geschafft, dass alle Ärzte in Köln in Berührung mit dem Video gekommen sind.“
Allerdings trauten sich viele nicht, sich so stark auf eine bestimmte Zielgruppe festzulegen. „Wenn es dort funktioniert, kann man erweitern. Weniger ist das neue Mehr.“
Ein Berater hat erkannt, dass es über 150.000 Inder in Deutschland gibt, die sehr gut verdienen. Er hat ein Video für diese Zielgruppe gemacht. „Die ersten 100 Tage in Deutschland – was muss man wissen“. Dieses Video geht in dieser Zielgruppe viral.
Wer nicht über eine Zielgruppe gehen will, kann aus allgemeinen Themen starke Inhalte machen – als Beispiel nennt Rankel den Inlfuencer Bastian Kunkel mit seinem Account „Versicherungenmitkopf“.
5 Punkte, die gute Social-Media-Posts ausmachen
Dabei sei es allerdings wichtig, etwas zu bringen, was „merkwürdig“ist, also würdig sich zu merken. Dabei nennt Rankel fünf Punkte, die guten Social-Media-Content ausmachen. Aktuell, relevant und optisch ansprechend – das sind die ersten drei Punkte. Der 4. Punkt: Es darf gerne auch witzig sein. Der 5. Punkt: Es darf etwas Fame und etwas Lifestyle sein.
Doch eins muss klar sein: Wer heute in Social Media investieren möchte, muss das auch tun. Inzwischen sei die Bedeutung so stark gestiegen, dass es nebenbei kaum mehr funktionieren kann. Finanzberater, die bei Social Media erfolgreich sind, haben oftmals auch ein starkes Team hinter sich. Die Inhalte, die ich in das digitale Schaufenster stelle, muss demjenigen, der es sieht etwas bringen – es muss relevant sein.“Es muss aktuell sein, es muss Nutzen stiften“. Es muss optisch ansprechend sein. Das ist heute auf sehr hoher Anspruch. Denn selbst Privatpersonen machen heute Videos auf sehr hohem Niveau. „Ich muss als Geschäftsmann/frau mindestens auf diesem Niveau sein, wenn nicht darüber.“
„Ohne Sichtbarkeit bist Du heute nichts, es bringt nichts, wenn Du gut bist, aber keiner weiß es.“