Starökonom Nouriel Roubini geht davon aus, dass ein Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone das Auseinanderbrechen des Währungsraums zur Folge hätte.
Der Gründer des Research-Unternehmens Roubini Global Economics prognostizierte auf einer Konferenz der US-Gesellschaft BNY Mellon in Paris, dass ein sogenannter Grexit erhebliche Folgen nach sich ziehen werde.
Weitere Länder könnten folgen
Nicht zuletzt erwartet der Professor für Nationalökonomie, dass im Fall eines Ausstiegs die sinkenden Spreads für Staatsanleihen der Mitgliedsländer wieder steigen könnten. Darüber hinaus besteht laut Roubini das politische Risiko, dass andere Länder folgen würden und das Ende der Eurozone nicht mehr zu verhindern wäre.
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Roubini hält einen Grexit allerdings nicht für wahrscheinlich, da insbesondere Deutschland ein Ende der Eurozone verhindern wolle: „Am Ende des Tages wird Deutschland kein Interesse an einem Abschied der Griechen und dem folgenden Auseinanderbrechen der Eurozone haben.“
„Mehr Reformen nötig“
Der Ökonom betont die Wichtigkeit der Reformvorhaben in Ländern wie Spanien und Frankreich: „Die Maßnahmen gehen in die richtige Richtung, Ausmaß und Geschwindigkeit erscheinen aber noch viel zu niedrig.“
Die aktuellen Maßnahmen der EZB, insbesondere die monatlichen Anleihekäufe in Höhe von 60 Milliarden Euro, führen bereits zu einer signifikanten konjunkturellen Erholung, stellt auch der Experte fest: „Die entscheidende Frage ist aber, wie dauerhaft diese Entwicklung sein wird.“ (mr)
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