Welche Erwartungen, welche Hoffnungen haben Sie für 2021 und wie sehen die Planungen in der Gewerbeversicherung aus?
Neuhalfen: Die größte Hoffnung ist, dass wir die Pandemie überwinden können. Für das nächste Jahr wollen wir unseren Wachstumskurs im Gewerbeumfeld, also den kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie der mittleren Industrie, fortsetzen. Wir wollen außerdem in den privaten Massensparten noch effizienter und schneller werden.
Und alles muss am Ende auch digital verfügbar sein. Mit den Versicherungslösungen, die wir anbieten, möchten wir den deutschen Unternehmen auch mit europäischem Umfeld die Unterstützung geben, damit sie im Krisenfall, und damit meine ich nicht die Pandemie, sondern im normalen betrieblichen Störfall, sauber durch die schwierigen Situationen kommen. Entscheidend ist, unser Profil als verlässlicher Partner und Vermittlerversicherer weiter zu schärfen.
Wetzel: Ich persönlich gehe davon aus, dass wir nächstes Jahr weiterhin unter Corona-Bedingungen arbeiten müssen. Dennoch werden wir unseren Wachstumspfad im Firmen/Freie Berufe-Bereich fortsetzen. Wir haben ein Stück weit Respekt vor den Auswirkungen des ökonomischen Umfeldes, sprich Insolvenzen oder Umsatzrückgang.
Das bedeutet für uns, noch schneller werden zu müssen – im Sinne der Digitalisierung der Prozesse. Wir werden diesen Pfad sehr konsequent fortschreiten. Ich erwarte, dass sich der Wettbewerb verschärfen wird. Letztlich werden sich diejenigen durchsetzen, die schnell und innovativ sind. Das nächste Jahr wird spannend. Wir sind gut dafür gerüstet.
Leifeld: Bei uns wird 2021 eines der spannendsten Jahre überhaupt. Unsere Belegschaft hat sich auf hundert Mitarbeiter verdoppelt. Deshalb haben wir uns für das kommende Jahr einiges vorgenommen: Wir werden im ersten Halbjahr unser Beratungstool relaunchen und mit sehr vielen neuen Funktionalitäten an den Markt bringen.
Wir werden zudem ein Ausschreibungsportal für Industriekunden an den Markt bringen. Und wir wollen ein Portfoliotransfer- und Analysetool vorstellen. Das sind einige Leuchttürme und viel Arbeit. Wie ich unser Team kenne, werden wir das bestimmt gestemmt bekommen.
Hermann: Wir haben drei Prioritäten für das nächste Jahr. Priorität eins sind unsere Kunden. Wir wollen mit dem internationalen Team für Lösungen sorgen, um den Branchen, die von Corona besonders betroffen sind, neue und intelligente Lösungen zusammen mit den Carriern anbieten zu können. Das zweite Thema sind erhebliche digitale Initiativen.
Es ist ja nicht die Frage, ob die andere Seite mir etwas digital liefern kann, sondern es ist die Frage, ob ich es digital verarbeiten kann, und da haben wir noch ein paar Hausaufgaben zu machen. Und das Dritte ist, den integrierten neuen Konzern zu bauen. Wir und Willis sind, abhängig von bestimmten Genehmigungsverfahren der Aufsichtsbehörden, zukünftig ein Unternehmen.
Wenn die Verfahren abgeschlossen sind, werden wir im nächsten Jahr – deutlich gestärkt – die Strukturen zusammenführen und das Beste aus zwei Welten verbinden. Wir werden damit zum größten Versicherungsmakler weltweit.
Die Gesprächsrunde moderierte Cash. Ressortleiter Berater/Vertriebe Kim Brodtmann
