Er fiel von 100,7 auf 99,4 Punkte und damit stärker als erwartet. Sind das die Vorzeichen eines starken Abschwungs? Nein, wir erwarten vielmehr eine Normalisierung des Wachstums auf hohem Niveau. Die Lage der Unternehmen ist weiterhin gut.
Allerdings gibt es, bedingt durch ein knappes Angebot und Unsicherheit durch die Delta-Variante, verschiedene Risiken, die genauer betrachtet werden müssen. Die Probleme bei den Lieferketten im verarbeitenden Gewerbe und im Handel bremsen zwar, doch entgangene Umsätze dürften sich aufgrund der robusten Nachfrage meist nur zeitlich nach hinten verschieben. Sorgen bereitet die Entwicklung in China, wo das Risiko coronabedingter Schließungen von Container-Terminals zuletzt gestiegen ist. Zusätzlich trübt auch der ungelöste Tarifkonflikt bei der Bahn die Geschäftserwartungen.
Die Ausbreitung der Delta-Variante hinterlässt für Industrie und Handel bisher noch keine sichtbaren Spuren, ist aber natürlich ein Risiko. Sollten die Krankenhauseinweisungen moderat bleiben, dürften die Geschäfte im Dienstleistungssektor weiterhin gut laufen. Insgesamt ist der Rückgang des ifo-Index ein Warnzeichen. Anlass für übertriebene Sorge ist er jedoch noch nicht.