Die Niedrigzinsen sind Gift für klassische Produkte der Altersvorsorge. Konventionelle kapitalbildende Lebensversicherungen haben zwar nicht ihren Daseinszweck, wohl aber große Teile ihrer Renditechancen verloren. Umso wichtiger ist es, den Ruhestand rechtzeitig vor dessen Beginn vorzubereiten.
Gastbeitrag von Franz-Josef Rosemeyer, A.S.I. Wirtschaftsberatung
Tatsächlich erfährt die Ruhestandsberatung derzeit einen Boom. Hier steht eher die Ertragssicherheit als die Rendite im Vordergrund. Diese würde durch eine Zinssteigung in den kommenden Jahren aber bedroht. Das sollten Kunden und Berater beachten. Die Kunden der Zielgruppe 50plus wünschen sich hinsichtlich des sie erwartenden Lebensabschnitts Beratung zu Themenkomplexen, die über finanzielle Aspekte weit hinausgehen.
Ruhestandsberatung umfasst unterschiedliche Komplexe
Umfassende Ruhestandsberatung beinhaltet zunächst die Erstellung einer Liquiditätsplanung auf Basis vorhandener Rentenleistungen, (Investment-)Vermögen, Versicherungsleistungen, Immobilienbesitz und sonstigen Vermögenswerten. Hinzu kommt der Umgang mit den drei Themen Pflege, Vollmachten und Verfügungen. Fragen zu Erbschaft und Schenkung sind gegebenenfalls ebenso mit einzubeziehen.
Zusätzlich prüfen die Berater die bestehende Krankenversicherung auf angemessene Optimierungsmöglichkeiten. Umfassende Ruhestandsberatung deckt also grundsätzlich mehrere unterschiedliche Komplexe ab, wobei sich in der Praxis durchaus Überschneidungen ergeben.
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Die aktuelle Zinssituation spielt dabei eine wichtige Rolle. Zu den Grundannahmen der Ruhestandsplanung gehört, dass die Kunden das während der Erwerbstätigkeit angesparte Kapital nun, mit dem Ruhestand „in Sichtweite“, so umschichten, dass sie das Risiko ihrer Anlagen reduzieren und bis zum Lebensende durchgängig über ausreichend liquide Mittel verfügen.
Seite zwei: Verkauf bei steigenden Zinsen kann zu Verlusten führen