Immer mehr Vermittler bemühen sich im Rahmen der Beratung zur Ruhestandsplanung um eine Ansprache der Zielgruppe 50plus. Doch produktseitig hält die Entwicklung mit der steigenden Marktbedeutung nicht Schritt und erschwert die bedarfsgerechte und unabhängige Beratung.
Gastbeitrag von Franz-Josef Rosemeyer, A.S.I. Wirtschaftsberatung
Durch die demografische Entwicklung und die anhaltenden Niedrigzinsen erfährt das Thema Ruhestandsplanung zunehmend die ihm zustehende Beachtung.
In der Beratungspraxis zeigt sich jedoch, dass die Versicherungsbranche hinsichtlich der Produktauswahl noch Verbesserungspotenzial hat.
Individuelle Bedürfnisse abdecken
Selbstverständlich haben die Produktgeber auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre reagiert und bieten mittlerweile ein durchaus breites Spektrum an Lösungen zur Ruhestandsplanung an.
Jedoch reicht die Produktauswahl nicht immer aus, um alle individuellen Bedürfnisse der Kunden angemessen abzudecken.
Ein Beispiel dafür sind Produkte, die noch in der Entsparphase anteilig in Produktivkapital wie Anleihen oder Aktien investieren. Sie bilden eine wichtige Säule vieler Ruhestandsplanungen.
Gerade in der aktuellen Zinssituation sind sie für angehende Rentner und Pensionäre wichtig, weil sie Erträge bis weit in den Ruhestand hinein ermöglichen und so eine angemessene Antwort auf das Langlebigkeitsrisiko liefern können.
Produkte nicht ausgereift
Auch im Bereich der Erbschaftsübertragung und der Nutzung von Schenkungssteuerfreibeträgen ist ein großer Teil der bislang am Markt verfügbaren Produkte noch nicht ausgereift. Dabei ist auch dies ein wichtiger Aspekt vieler Ruhestandsberatungen.
Die Kunden möchten nicht nur den eigenen finanziellen Spielraum im Alter klären und möglichst optimieren, sie denken dabei auch an ihre Nachkommen. Für die konkrete Ausgestaltung gibt es viele Optionen, jedoch sind davon nur wenige als Versicherungsprodukte gestaltet. Eine höhere Angebotsdichte wäre angemessen.
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