Die Daten von Block-Builders.de legen es nahe: nicht erst seit dem Angriffskrieg – der in Russland nicht so genannt werden darf – interessieren sich Russen für Kryptowährungen wie Bitcoin. Gemäß einer Umfrage vom Jahresende 2021 hält 46 Prozent der dortigen Bevölkerung den Bitcoin für eine „gute Absicherungsanlage“ in Zeiten einer Wirtschaftskrise.
Bemerkenswert dabei: Kryptowährungen scheinen als Anlage zur Krisenabsicherung sogar beliebter zu sein als Immobilien. So verwundert es denn auch nicht, dass gegenwärtig viele in Bitcoin & Co. investieren. Doch ist dem überhaupt so?
In welchem Ausmaß die Bürger tatsächlich investieren, ist nicht klar, und kann auch nur schwerlich eindeutig beziffert werden, da es Mittel und Wege gibt, vergleichsweise anonym digitale Devisen zu erwerben. Allerdings gibt die Datenlage zumindest her, dass das tägliche Volumen BTC/RUBEL unmittelbar nach dem Einmarsch in die Ukraine sprunghaft angestiegen ist. Konkret lag das besagte Handelsvolumen am 24. Februar 246 Prozent höher als am Vortag. Auch in den darauffolgenden Tagen wurden hohe Werte erreicht, wobei auch rasch wieder ein deutlicher Einbruch erfolgte.
Marktbeobachter sind sich indes keineswegs einig in der Frage, ob Russland als Staat und die Bevölkerung von Kryptowährungen profitieren. Die Befürchtung besteht jedoch – auch vor dem Hintergrund, dass sich der Flächenstaat neuerdings auffällig positiv gegenüber der Branche äußert. Die Europäische Union jedenfalls ist keineswegs ein stiller Beobachter, im Gegenteil. So führte die EU-Kommission neue Grenzen für die Verwahrung russischer Krypto-Einlagen ein. Einzahlungen aus Russland dürfen den Wert von 10.000 Euro nicht mehr überschreiten.