R+V-Umfrage: Mehrheit wünscht sich stärkeren staatlichen Hochwasserschutz

Fluss tritt über die Ufer
Foto: Panthermedia/revival71
Die Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg werden die Diskussion anheizen, ob die Städte und Kommunen an den Flüssen adäquat auf Hochwasser vorbereitet sind.

Die Mehrheit de Deutschen wünscht sich mehr staatlichen Hochwasserschutz und fordert zudem auch einen konsequenten Baustopp in hochwassergefährdeten Risikogebieten. Sind die Bürger beim Thema Hochwasserschutz bereits weiter als die Politik?

Viele Menschen in Deutschland wünschen sich einer Umfrage zufolge mehr Schutz vor Extremwetter-Folgen. Sie sind aber auch bereit, selbst Geld für Prävention in die Hand zu nehmen, wie aus einer Umfrage der R+V Versicherung hervorgeht. Diese fand Anfang Mai noch vor dem Hochwasser in Süddeutschland statt. Den Angaben zufolge sprachen sich 87 Prozent der 1000 Befragten für mehr
staatliche Investitionen in Hochwasserschutz aus.

Rund zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger sind für einen konsequenten Baustopp in hochwassergefährdeten Risikogebieten. „Die jüngsten Bilder der Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg zeigen, dass wir in Deutschland jederzeit mit ähnlichen Katastrophen
rechnen müssen“, sagte R+V-Chef Norbert Rollinger.


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Angesichts des Klimawandels müsse die Politik dringend handeln. „Wenn zu viele Flächen versiegelt werden, marode Deiche weiter verfallen und Neubauten in Überschwemmungsgebieten genehmigt werden, drohen in Zukunft immer häufiger immer größere Schäden“, sagte Rollinger. Etwa jeder dritte Befragte war nach eigenen Angaben schon einmal selbst von einem Unwetterschaden betroffen, meistens durch Sturm oder Starkregen.

Debatte um Pflichtversicherung gegen Elementarschäden

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Befragten sind bereit, Geld für Unwetter-Schutzmaßnahmen auszugeben. Fast jeder Dritte (28 Prozent) gab an, bereits Präventionsmaßnahmen getroffen zu haben. Als Schutzmaßnahmen vor eindringendem Wasser gelten etwa Schwellen vor Treppenabgängen, Rückstauklappen oder hochwasserdichte Kellerfenster. Prävention und Absicherung im Schadenfall müssten zusammenspielen, sagte der R+V-Chef.

Das Hochwasser in Süddeutschland befeuert derzeit die Debatte um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Die von den Bundesländern geforderte Pflichtversicherung sieht die Branche vor
allem wegen der befürchteten hohen Kosten kritisch. „Eine Versicherung allein ist keine Lösung. Dabei bleiben staatlicher und individueller Hochwasserschutz auf der Strecke“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Jörg Asmussen, jüngst. (dpa-AFX)

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