Einer der größten Wirtschaftsstrafprozesse Deutschlands um die Frankfurter Immobilienfirma S&K geht mit einer Verurteilung der geständigen Angeklagten zu Ende. In dem Verfahren ging es um die Aufklärung eines vermeintlichen Schneeballsystems.
Das Landgericht Frankfurt hat die beiden Hauptangeklagten, die S&K-Vorstände Stephan Schäfer und Jonas Köller, wegen Untreue zu je achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Das meldet der Nachrichtensender n-tv. Das noch nicht rechtskräftige Urteil bleibt damit im Rahmen des im Vorfeld verabredeten Strafrahmens. Nachdem die beiden Angeklagten den Vorwurf der Untreue eingeräumt hatten, ließ die Anklage den ebenfalls erhobenen Vorwurf des schweren, bandenmäßigen Betrugs fallen. Zwei weitere Mitangeklagte wurden, wie zwischen Anklage und Verteidigung verabredet, zu Haftstrafen von sechs und viereinhalb Jahren verurteilt.
Das Gericht setzte auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Angeklagten nach mehr als vier Jahren Untersuchungshaft zunächst auf freien Fuß. Sie müssen ihre Reststrafen später antreten. Über eine mögliche Aussetzung der Haft nach der Hälfte oder zwei Dritteln der Zeit entscheidet später ein anderes Gericht.
Mit dem Urteil endet zunächst einer der größten Strafprozesse in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. In dem Verfahren ging es um die Aufklärung eines vermeintlichen Schneeballsystems, durch das rund 11 000 Anleger um zusammen 240 Millionen Euro geprellt worden sein sollen. Die Angeklagten waren im Februar 2013 nach einer Razzia bei S&K verhaftet worden. (fm)
Foto: Landgericht Frankfurt