Engpass allerdings bleibt die Objektbeschaffung. Nicht nur die Immobilienpreise sind auf ein Niveau gestiegen, das kaum noch ausreichend rentable Konzeptionen zulässt. Vor Fonds mit einer Ausschüttungsprognose von drei oder gar weniger Prozent schreckt die Branche jedoch noch zurück.
Dies – und weniger die mangelnde Nachfrage seitens der Anleger oder des Vertriebs – war nach einhelliger Einschätzung der wesentliche Grund dafür, dass in den ersten acht Monaten 2016 insgesamt lediglich 16 neue Publikums-AIF auf den Markt gekommen sind.
Störend beim Einkauf ist vor allem die Konkurrenz institutioneller Investoren, die ebenfalls verstärkt auf Sachwerte setzen. Zum einen akzeptieren sie geringere Renditen, zum anderen können sie durch einen höheren Fremdkapital-Hebel das extrem niedrige Zinsniveau besser ausnutzen als die Publikums-AIF, deren Kreditaufnahme gesetzlich auf 60 Prozent des Verkehrswertes beschränkt ist.
Mehr Aktivität bei Vermögensanlagen
Dies erklärt zum Teil, dass die Aktivität im Bereich der Emissionen nach dem Vermögensanlagengesetz derzeit noch deutlich höher ist als bei AIF. Vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien sind Angebote mit der Fremdkapitalrestriktion des KAGB schlicht nicht konkurrenzfähig.
In dieser Hinsicht ist in absehbarer Zukunft wenig Änderung zu erwarten. Nach dem Vortrag von Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank, werden die Zinsen über lange Zeit auf dem aktuellen Niveau bleiben. Die Zentralbanken könnten Erhöhungen kaum vornehmen, ohne einen gewaltigen Crash – auch auf den Anleihemärkten – zu provozieren.
Kurz nach Halvers Vortrag bestätigte die Europäische Zentralbank das: Sie verkündete, den Zins wie prognostiziert nicht anzutasten und das Anleihe-Kaufprogramm fortzusetzen.
Seite drei: Assetpreise bleiben hoch