Das aktuelle Überangebot an Öl bleibt ein Problem. Das sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank: „Es kann durchaus sein, dass wir den Boden des Ausverkaufs noch nicht erreicht haben.“
Das Angebot übersteigt die Nachfrage laut Hansen täglich um nahezu eine Million Barrel. Solange dies so bleibe, sei eine nennenswerte Erholung nicht in Sicht, so der Commodity-Spezialist.
Überangebot verhindert Preisanstiege
Insgesamt hat der Energiesektor die vierte Woche in Folge nachgegeben. Die größten Verlierer waren Erdgas und Benzin, während sich die Erdölmärkte nach dem Ausverkauf in den vergangenen Wochen stabilisiert haben. Aber kurzfristig sind die Möglichkeiten für weitere Kurssteigerungen nach Einschätzung von Hansen begrenzt: „Es bedarf entweder einer größeren Nachfrage aus den USA nach Ende der aktuellen US-Raffinerie-Instandhaltungssaison, oder einer Angebotsreduktion seitens der OPEC.“
„Die globalen Aktienmärkte haben sich von der Panik der vergangenen Woche kräftig erholt. Auch der US-Dollar steigt wieder, nachdem es in den vergangenen Wochen zu Profitmitnahmen kam“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Zusätzlich hätten die besser als erwarteten Daten des verarbeitenden Gewerbes in China und Deutschland die Sorgen über das Ausmaß des globalen Wirtschaftsabschwungs abgemildert. Dennoch könne die anhaltende Ebola-Ausbreitung außerhalb Westafrikas zu neuen Risiken führen.
Industriemetalle legen zu
Auch an den Märkten für Commodities gab es Gewinner: „Die verbesserten Konjunkturdaten haben insbesondere Industriemetallen einen Schub gegeben“, analysiert Hansen.
Bei Edelmetallen steht insbesondere das Schweizer Gold-Referendum am 30. November 2014 im Fokus. Hansen: „Sollte das Referendum positiv ausgehen, müsste die Schweiz in den nächsten fünf Jahren 20 Prozent ihrer Währungsreserven in Gold halten. Momentan sind es nur acht Prozent. Dazu müsste die Schweiz in den nächsten fünf Jahren 1.500 Tonnen Gold zukaufen, was einen enormen Einfluss auf den Goldpreis haben könnte.“ (mr)
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