Saxo Bank: Weizenpreis gedeiht prächtig

Weizen ist so teuer wie lange nicht mehr. An der angespannten Lage am Weizenmarkt wird sich nach Auffassung der Rohstoff-Spezialisten der dänischen Saxo Bank auf absehbare Zeit wenig ändern, stattdessen stehen neue Preisschübe bevor.

wheat„Ein weiterer Preisauftrieb scheint sicher“, sagt Ole S. Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank: „Der Preis für Weizen stieg um 80 Prozent und erreichte ein 23-Monatshoch. Nach dem angekündigten russischen Exportstopp ist der Preis sogar noch weiter in die Höhe geklettert.“

Auch die anderen großen Exportländern tragen ihren Teil bei: „Das US-amerikanische Ministerium für Landwirtschaft hat seine August-Prognosen für die globalen Weizenbestände um dreizehn Prozent auf 952 Millionen Scheffel reduziert. Diese Ankündigung trieb die Preise erneut in die Höhe“, so Hansen.

Zocker haben das Getreide längst ins Visier genommen. Hansen analysiert, das die Handelsvolumina für Weizen in Paris und Chicago ungewöhnlich hoch ausfallen: „Die Preise sind dort derzeit 60 Prozent höher als noch vor einigen Monaten. Hedgefonds und Fondsgesellschaften waren auf der Käuferseite ebenfalls sehr aktiv.“

Argumente gegen baldige massive Preissteigerungen hat Hansen auch: Die Vorräte in den Lagern sind deutlich größer als etwa 2008, als die Preise vieler Nahrungsmittel stark anstiegen. Somit ist die weltweite Landwirtschaft nach Meinung des Rohstoff-Spezialisten derzeit besser auf einen erneuten „Run auf die Lagerstätten“ vorbereitet.

Der hohe Preis führt zu gegenläufigen Maßnahmen bei Anbietern und Konsumenten: „Fest steht wohl, dass einerseits zahlreiche Landwirte nun zu Lasten anderer Getreideprodukte auf Weizen umsatteln werden. Andererseits wird man andernorts statt Weizen nun zum Beispiel mehr Reis konsumieren“, erklärt Hansen. (mr)

Foto: Shutterstock

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