Marktausblick Schaden/Unfall: Solide Kfz-Sparte, nervöse Rechtsschutzversicherung

Licht und Schatten in der Schaden- und Unfallversicherung: Während sich die Sparten Kfz und Wohngebäude zuletzt gut entwickelten, gerät die Rechtsschutzversicherung zunehmend unter Ergebnisdruck.

Die Analysten der Assekurata haben in die Glaskugel geschaut und kommen zu dem Schluss, dass in einzelnen Versicherungsgruppen „Überlegungen an Relevanz gewinnen, die Personenversicherer unter Hinzunahme von Mitteln aus den Schaden-/ Unfallversicherungsgesellschaften zu stützen“.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Marktanalyse der Ratingagentur Assekurata. Für 2015 könne die Branche insgesamt mit positiven Gewinnaussichten rechnen, so die Studienautoren.

Wie Assekurata am Montag in Köln mitteilte, dürfte die Schaden- und Unfallversicherung 2015 erneut „einen nennenswerten versicherungstechnischen Gewinn ausweisen“ – vorausgesetzt, so die Einschränkung der Analysten, dass flächendeckende Elementarschäden ausblieben.

Sowohl in der Kraftfahrtversicherung als auch insbesondere in der Wohngebäudeversicherung sei in diesem Jahr noch keine signifikante Abkehr von der „zuletzt sehr risikoorientierten Tarifierungs- und Sanierungspolitik“ zu erwarten, heißt es.

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Dagegen dürfte die Rechtsschutzversicherung bei einzelnen Versicherern „ertragsseitig erneut belastend“ wirken, erklären die Marktbeobachter. Dies sollte allerdings aufgrund der Bestandsgrößen in der Rechtsschutzversicherung „keine durchschlagende Wirkung auf den Gesamtertrag entfalten“, relativieren die Experten der Assekurata.

„Deutliche Beitragsanpassungen im Rechtsschutz zu erwarten“

Gleichwohl sollten sich die Rechtsschutzversicherer nicht in Sicherheit wiegen, denn die Branche gerate „zunehmend unter Ergebnisdruck“, prognostizieren die Autoren. Demnach ist die sogenannte Combined Ratio, die das Verhältnis von Erträgen und Schadenaufwendungen erfasst, zuletzt deutlich in den negativen Bereich geraten, das heißt auf über 100 Prozent gestiegen (siehe Grafik).

Die Combined Ratio hat sich zuletzt insbesondere in der Rechtsschutzsparte zu Ungunsten der Branche entwickelt. Quelle: Assekurata

„Die wesentliche Ursache hierfür ist das 2013 verabschiedete Kostenrechtsmodernisierungsgesetz“, sagt Studienautor Rico Matthäus, Fachkoordinator Schaden-/Unfallversicherung der Assekurata. „Die Versicherer können die mit der Neuregelung der Rechtsanwaltsgebühren deutlich steigenden Schadenaufwendungen nicht unmittelbar, sondern erst nach Feststellung durch den Treuhänder an den Kunden weitergeben.“

Vor diesem Hintergrund sind Matthäus zufolge sowohl für das Geschäftsjahr 2015 als auch die Folgejahre „deutliche Beitragsanpassungen“ für Rechtsschutzversicherte zu erwarten. Trotzdem dürfte laut Assekurata auch 2015 der Schadenaufwand weiter ansteigen oder zumindest auf dem derzeit hohen Niveau bleiben. „Aus diesem Grund rechnen wir mittelfristig nicht damit, dass die Rechtsschutzversicherung aus der Verlustzone kommt“, betont Matthäus.

Seite zwei: „Sanierung von Kraftfahrt und Wohngebäude schreitet voran“

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