Schäden durch Naturgewalten: 2013 teuerstes Jahr seit 2002

2013 ist gerade erst vergangen, doch schon jetzt ist klar, dass es für die deutschen Schadenversicherer eines der teuersten Jahre der letzten Jahrzehnte sein wird: Knapp sieben Milliarden Euro musste die Versicherungswirtschaft für die Folgen von Naturgewalten aufwenden – so viel wie 2002 nicht mehr. Künftig stellt sich die Assekuranz auf noch größere Schäden ein.

Die Assekuranz musste für 180.000 versicherte Hochwasserschäden im Juni 2013 fast zwei Milliarden Euro aufwenden.

Trotz der verheerenden Schäden, die vor allem auf das Juni-Hochwasser (rund 1,8 Milliarden Euro) sowie auf Hagelstürme im Spätsommer (etwa 3,1 Milliarden Euro) zurückführen sind, sei das Naturgefahrenjahr 2013 keine Ausnahmeerscheinung, bilanzierte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin. „Vergleichbare Jahre hatten die Versicherer schon in der Vergangenheit und werden sie auch in Zukunft erleben“, teilte der GDV mit.

GDV nennt Häufung verschiedener Wetterextreme außergewöhnlich

Jahre mit vergleichbaren Leistungsdimensionen gab es demnach zuletzt 1990 und 2002. Allzu gelassen, will der Verband das Katastrophenjahr 2013 dann aber doch nicht abschließen: „Die Häufung verschiedener Wetterextreme innerhalb weniger Monate machten das Jahr 2013 zu einem außergewöhnlichen Jahr“, gab GDV-Präsident Dr. Alexander Erdland zu bedenken. Es sei selten, dass in so kurzer Zeit – innerhalb eines halben Jahres – solche Schadendimensionen entstehen. Über zwei Millionen Schäden innerhalb weniger Monate schnell zu regulieren, sei eine „gigantische Aufgabe“ gewesen, die die Branche zuverlässig gelöst habe, so Erdland.

Studie: Wetterextreme nehmen zu

Auch die kommenden Jahre dürften der Versicherungswirtschaft erhebliche Herausforderungen bereiten. Dem GDV zufolge, zeigt eine gemeinsame Studie von Versicherern und führenden Klimaforschern eine Zunahme von Wetterextremen. Überschwemmungsschäden können sich demnach bis zum Ende dieses Jahrhunderts verdoppeln. Sturmschäden könnten bis zum Jahr 2100 um mehr als 50 Prozent und Hagelschäden schon bis 2050 um 60 Prozent zunehmen.

GDV fordert Naturgefahrenportal

„Wichtig ist für unsere Kunden, dass die Schäden grundsätzlich versicherbar bleiben“, so Erdland. Im Sommer mehrten sich kritische Stimmen, wonach sich Versicherer aufgrund zu hoher Risiken zunehmend aus noch versicherbaren Hochwassergebieten zurückziehen würden. Der GDV bestritt dies, klar ist aber auch, dass sich der Verband, eine höhere Risikosensibilität auf Seiten der Hausbesitzer wünscht: „Wir brauchen eine bundesweite Informationskampagne und ein bundesweites Naturgefahrenportal. Damit kann sich jeder über sein individuelles Risiko informieren“, fordert Erdland. Man biete der Bundesregierung hier „ausdrücklich“ die Zusammenarbeit an. (lk)

Foto: Shutterstock

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