Schifffahrt: Ernst Russ will mehr Einfluss bei Marenave

Ernst-Russ-Vorstandssprecher Jens Mahnke will in den Aufsichtsrat der börsennotierten Schiffs-AG Marenave. Zudem verlangt die vormals als HCI Capital firmierende Ernst Russ AG die Erweiterung des Aufsichtsrats. Offenbar gibt es Zoff zwischen den beiden Unternehmen.

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Jens Mahnke, Vorstandssprecher von Ernst Russ, will in den Marenave-Aufsichtsrat.

Ein entsprechendes Verlangen von Ernst Russ zur Ergänzung der Tagesordnung der Hauptversammlung am 15. September sei ihr zugegangen, teilt die Marenave Schiffahrts AG gestern Abend in einer Pflichtmitteilung mit.

Demnach verlangt Ernst Russ, dass Klaus Meyer als Mitglied des Marenave-Aufsichtsrats abgelöst und durch Jens Mahnke ersetzt wird. Zudem will Ernst Russ eine Vergrößerung des Aufsichtsrats auf vier Mitglieder und die Wahl des Stuttgarter Rechtsanwalts und Unternehmensberaters Dr. Hans Michael Schmidt-Dencker in das Gremium.

Mehr Zustimmungsvorbehalte

Außerdem verlangt Ernst Russ, den Katalog der unter Zustimmungsvorbehalt des Aufsichtsrats stehenden Geschäfte durch eine entsprechende Satzungsänderung zu erweitern sowie eine erteilte Ermächtigung zur Ausgabe von Options- und/oder Wandelschuldverschreibungen aufzuheben und kündigt an, gegen eine von Marenave vorgeschlagene Kapitalherabsetzung stimmen zu wollen.

„Die Gesellschaft wird das Tagesordnungsergänzungsverlangen prüfen und ihm entsprechen, wenn die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind“, so die trockene Ankündigung des Marenave-Vorstands.

Der Kreis schließt sich

Die Ernst Russ AG hatte Ende 2016 22,26 Prozent der stimmberechtigten Aktien der Marenave Schiffahrts AG erworben. Die ehemalige HCI Capital AG war einst eines der größten Emissionshäuser für Sachwertbeteiligungen mit Schwerpunkt Schiffsfonds. Sie hatte im Frühjahr 2016 zunächst das ehemalige Emissionshaus König & Cie. und wenig später die Ernst Russ AG geschluckt und deren Namen angenommen.

Marenave wiederum war 2006 von König & Cie. und der HSH Nordbank konzipiert und als erste Schiffs-Aktiengesellschaft an die Börse gebracht worden, geriet jedoch in Zuge der Schifffahrtskrise in Turbulenzen. Pikant: Auch Jens Mahnke arbeitete zuvor bei König & Cie; sein ehemaliger Chef Tobias König war Vorstand von Marenave. (sl)

Foto: Ernst Russ

 

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