Die Insolvenz des Reeders und einstigen Vorzeige-Initiators Hermann Ebel ist nicht nur für die Branche der Schiffsbeteiligungen ein weiterer Tiefschlag. Der Löwer-Kommentar
Ursprünglich sollte dieser Kommentar von dem positiven Impuls handeln, der von der neuen Möglichkeit der Online-Zeichnung bei Efonds und Patrizia Grundinvest für die Branche der Sachwertanlagen ausgeht. Von modernen Websites und von dem Optimismus, den Alexander Betz und Andreas Heibrock, also die Chefs der beiden Unternehmen, damit nicht nur verbreiten, sondern auch leben.
Doch es kam anders. Eine Hiobsbotschaft überschattete den Start der neuen Online-Ära: Ende letzter Woche wurde bekannt, dass Hermann Ebel, unter anderem Gründer und Chef des Hamburger Emissionshauses Hansa Treuhand, am 17. Januar als eingetragener Kaufmann (e.K.) beim Amtsgericht Bremen ein persönliches Plan-Insolvenzverfahren in die Wege geleitet hat.
Persönliche Bürgschaften
Grund für den Schritt sind neben der andauernden Schifffahrtskrise nach Medienberichten Verbindlichkeiten gegenüber asiatischen Werften, für die Ebel persönliche Bürgschaften übernommen hatte, die ihn nun überforderten.
Ausgerechnet Ebel: Über Jahrzehnte galt er mit seiner 1983 gegründeten Hansa Treuhand als Vorzeige-Initiator, war erfolgreich wie kaum ein anderer. Die Leistungsbilanzen seiner Schiffsfonds wiesen stets überdurchschnittliche Ergebnisse aus – bis weit über den Beginn der Schifffahrtskrise im Jahr 2008 hinaus. Daneben betrieb er unter anderem eine eigene Flotte, eine Reederei, einen Kreuzfahrtbereich.
Ebel selbst: Stets korrekt und verlässlich – der personifizierte hanseatische Kaufmann. Weit über Schifffahrtskreise hinaus hoch angesehen in der Hansestadt, auch wegen seines gesellschaftlichen und kulturellen Engagements unter anderem als Mäzen sowie Vorstand der Stiftung Hamburgische Staatsoper und Mitglied des Rats der Hochschule für Musik und Theater.