Der Dax weist seit Jahresbeginn ein Minus von vier Prozent auf. Dessen ungeachtet gibt es doch Gewinner-Titel unter den 30 Dax-Werten, mit denen Investoren punkten. Gastbeitrag von Lars Brandau, Deutscher Derivate Verband (DDV)
Anleger, die Geld auf der hohen Kante haben und das gezielt und sinnvoll investieren wollen, sind hin- und hergerissen. Laut einer aktuellen Umfrage glauben 86 Prozent der deutschen Privatanleger nicht an einen Zinsanstieg in diesem Jahr. Vielmehr gehen sie relativ einmütig von niedrigen Zinsen, geringer Inflation und einer verhaltenen Konjunkturlage aus.
Die Unentschlossenheit spiegelt sich seit Längerem auch im Dax-Verlauf wider. Die diesjährige Berichtssaison ist weitgehend passé; frische Impulse gab es kaum. Politische Krisen bleiben dagegen auf der Tagesordnung. Zwar soll Griechenland im Gegenzug für sein jüngst verabschiedetes Sparpaket rund zehn Milliarden Euro aus dem Rettungsschirm der Europartner erhalten, aber ob damit der Schlussstrich unter die „Causa Griechenland“ gezogen wird, bleibt ungewiss.
Brexit-Abstimmung sorgt für Unsicherheit
Auch das vermutlich knappe Rennen bei der jetzt im Juni anstehenden Brexit-Abstimmung trägt zur Unsicherheit im Markt bei. Der Dax bewegt sich in einer Range zwischen 9.500 und 10.500 Punkten, zuletzt mit eher positivem Verlauf. Der in den vergangenen Wochen leicht schwächelnde Euro sorgt für einen zaghaften Optimismus im Markt. Dennoch kann momentan nicht mit Bestimmtheit gesagt werden, dass der deutsche Aktienmarkt die 10.000er Marke nachhaltig hinter sich lassen wird. Dazu bedarf es zusätzlich guter Unternehmensnachrichten. Immerhin weist der beliebte Index seit Jahresbeginn noch ein Minus von vier Prozent auf.
Dessen ungeachtet gibt es doch Gewinner-Titel unter den 30 Dax-Werten, mit denen Investoren punkten. Auch in Form der Anlage in strukturierte Wertpapiere jeglicher Couleur. Im Positiven notieren aktuell insbesondere die Aktien des Sportartikelherstellers Adidas, der Technologiewert Siemens, der Dax-Neuling Vonovia und der Pharmakonzern Fresenius SE. Finanz- und Automobilwerte haben seit Jahresbeginn deutlich verloren und rangieren am unteren Ende.
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