Schon wieder neue Chefs bei Corestate

Corestate CEO Stavros Efremidis
Foto: Corestate
Stavros Efremidis wechselt vom Aufsichtsrat in den Vorstand.

Das Immobilienunternehmen Corestate kommt nicht zur Ruhe. Stavros Efremidis wird neuer CEO. Zudem wurden zwei weitere neue Vorstandsmitglieder bestellt. Der bisherige CEO, René Parmantier, verlässt das Führungsgremium, bleibt aber im Unternehmen. Der geprüfte Jahresabschluss verzögert sich.

Das teilte Corestate anlässlich der Vorlage der vorläufigen Geschäftszahlen 2021 mit. Neben Efremidis wurden Izabela Danner und Ralf Struckmeyer neu in den Vorstand bestellt. Der bisherige CEO René Parmantier leitet künftig das Real Estate Debt-Geschäft.

Der Aufsichtsrat hat die Personalien beschlossen, „um eine konsequente Neuaufstellung der Gruppe bestmöglich umzusetzen und die Governance nachhaltig zu stärken“, heißt es in der Mitteilung. Stavros Efremidis, bislang Vorsitzender des Aufsichtsrats, wechselt demnach als CEO in den Vorstand. Izabela Danner als COO aus den eigenen Reihen sowie Ralf Struckmeyer als CIO ziehen ebenfalls neu in den Corestate-Vorstand ein. Struckmeyer war den Angaben zufolge zuvor viele Jahre im Vorstand verschiedener Immobiliengesellschaften tätig.

René Parmantier übernimmt ab sofort die Leitung des für den Erfolg der Gruppe wichtigen Immobilienfinanzierungsgeschäfts, um dort das geplante Wachstum voranzutreiben. Er scheide „aufgrund regulatorischer und aufsichtsrechtlicher Gründe“ aus dem Konzernvorstand aus. Das neue Vorstandsteam besteht zusammen mit CFO Udo Giegerich aus vier Mitgliedern.

Im Aufsichtsrat übernimmt der bisherige Stellvertreter Dr. Bertrand Malmendier den Vorsitz. Dr. Roland Folz zieht als neues Aufsichtsratsmitglied in das Kontrollgremium ein und stärke damit unter anderem die wichtige Digitalisierungsexpertise.

Geprüfter Konzernabschluss verzögert sich

Nach den vorläufigen, ungeprüften Zahlen für das Geschäftsjahr 2021 konnte Corestate den Umsatz auf insgesamt 245,5 Millionen Euro steigern (Vorjahr: 191,4 Millionen Euro). Das bereinigte EBITDA legte von 16,2 auf 89,8 Millionen Euro zu. Das bereinigte Konzernergebnis verbesserte sich ebenfalls sehr deutlich von einem Minus von 45,4 Millionen Euro im Vorjahr auf aktuell 59,4 Millionen Euro.

Der Abschlussprüfer Ernst & Young habe seine Prüfungshandlungen in nachgelagerten Teilbereichen mit Fokus auf der Corestate Bank noch nicht vollständig abgeschlossenen. In der Folge verschiebe sich die Veröffentlichung des geprüften Konzernabschlusses. Die Gesellschaft publiziert daher zunächst die vorläufigen und ungeprüften Geschäftszahlen aus 2021 und rechnet damit, dass eine Veröffentlichung des geprüften Konzernabschlusses „zeitnah, spätestens jedoch bis zum 31. März 2022“ erfolgt.

Auch im laufenden Jahr werde die Corestate Gruppe weiter an der Vereinfachung der internen Strukturen und Prozesse arbeiten. Damit einher gehe eine strikte Konzentration auf das Kerngeschäft rund um das Immobilien Asset Management und die Trennung von renditeschwachen Randaktivitäten. Durch ein bereits laufendes Effizienzprogramm werden spätestens ab 2023 nachhaltige Kosteneinsparungen von rund zehn Millionen Euro pro Jahr realisiert, so die Ankündigung. Eines der vorrangigen Ziele der neu zusammengestellten Corestate-Führungsmannschaft sei es, die Finanzverbindlichkeiten deutlich zu reduzieren und die turnusmäßige Refinanzierung noch vor dem Sommer abzuschließen.

Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen angepeilt

Die spürbare Belebung des Marktumfelds sowie der Anlagedruck institutioneller Investoren führen der Mitteilung zufolge zu einer ungebrochen starken Nachfrage nach profitablen Immobilieninvestments. Vor diesem Hintergrund rechnet die Gesellschaft 2022 mit weiterem Wachstum und erwartet ein EBITDA zwischen 90 und 110 Millionen Euro. Auf dieser Basis peilen Vorstand und Aufsichtsrat eine Wiederaufnahme der im Zuge der Corona-Pandemie ausgesetzten Dividendenzahlungen an und planen eine Ausschüttung aus dem Ergebnis des Geschäftsjahres 2022 im Folgejahr von mindestens 0,50 Euro pro Aktie.

Stavros Efremidis kommentiert: „Die Fokussierung auf unser Kerngeschäft in Verbindung mit einer neuen und transparenten Corporate Governance und einem schlagkräftigen Team werden uns helfen, zahlreiche bislang ungenutzte Potenziale zu heben. Vor diesem Hintergrund und angesichts der anhaltenden positiven Marktentwicklung im Immobiliensektor erwarten wir mittelfristig ein jährliches organisches Wachstum unserer verwalteten Vermögenswerte von fünf bis zehn Prozent. „

Efremidis war erst zum Jahresbeginn 2022 in den Aufsichtsrat gewählt worden, nachdem er zusammen mit dem Investor Karl Ehlerding (mittelbar) ein größeres Aktienpaket an Corestate erworben hatte. Parmantier war im Dezember 2020 nach einem vorherigen Aktionärswechsel zum CEO ernannt worden. Seitdem gab es bereits mehrere Wechsel im Vorstand.

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