Das Jahr 2011 soll Chancen für Anleger bieten, die international in Aktien investieren. „Neben eindeutigen Probleme sind auch einige kräftige Impulsgeber zu erkennen, die 2011 trotz anhaltender Volatilität günstige Bedingungen für die globalen Märkte schaffen“, sagt Virginie Maisonneuve, Leiterin globale und internationale Aktien bei der britischen Fondsgesellschaft Schroders.
Das Verhältnis zwischen alter und neuer Wirtschaftswelt wird sich demnach zulasten der Industrieländer weiter verändern. In 2010 hätten diese zwar begonnen, sich zu erholen und zu einer neuen Normalität zurückzufinden, so Maisonneuve. Mit der weiteren Konsolidierung wird ihrer Einschätzung nach aber auch ein geringes Wirtschaftswachstum einhergehen.
Internationale Aktien sollen zu den Gewinnern gehören. „Wir erwarten in den nächsten zwölf Monaten ein Gewinnwachstum von über 16 Prozent und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinne der kommenden zwölf Monate von lediglich 13. Die Schwellenmärkte werden begünstigt durch demografische Trends eine immer größere Rolle in der Weltwirtschaft für sich beanspruchen“, so Maisonneuve.
Zu den Herausforderungen im Jahr 2011 sagt Maisonneuve: „Die Rettungsmaßnahmen für die schwachen Industrienationen könnten sich in Form von Währungsaufwertungen und Inflationsdruck zu einer Belastung für die Schwellenmärkte entwickeln, so dass sich die Gewöhnung an die neue Normalität in einer bipolaren Welt als schwierig erweisen könnte. Dies wird zu vereinzelten strukturellen Anpassungen führen und bekräftigt uns in unserer Überzeugung, dass wir uns bei unseren Anlagen weiter auf attraktiv bewertete, erstklassige Unternehmen mit einem starken Gewinnwachstum und einem nachhaltigen Wettbewerbsvorteil konzentrieren müssen.“
Aber Vorsicht vor Finanztiteln
Ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum versprechen ihrer Ansicht nach weiterhin diejenigen Unternehmen, die vom Binnenwachstum in den Schwellenmärkten profitieren können, unabhängig davon, ob sie in den Schwellenländern oder in den Industrieländern notiert sind. „Weitere vielversprechende Chancen auf ein Gewinnwachstum bieten unseres Erachtens weltweit die Sektoren Rohstoffe und Industrie. Die Finanzbranche beurteilen wir weiterhin vorsichtig, insbesondere in den Industrieländern. Solange die Kapitalprobleme nicht beseitigt sind, sehen wir kaum Chancen für ein kräftiges Kreditwachstum“, erklärt die Schroders-Aktienexpertin.
Die Furcht vor einer zu starken Straffung der Geldpolitik in China als Folge des Inflationsdrucks werde kurzfristig für Volatilität sorgen, welche die Märkte jedoch nur vorübergehend belasten dürfte, so Maisonneuve: „Anleger erhalten dadurch die Gelegenheit, ihre Positionen zu günstigen Kursen aufzustocken.“ (mr)