Im Bestreben nach Nachhaltigkeit ist die Transformation der Wirtschaft von essenzieller Bedeutung. Dieser Prozess geht Hand in Hand mit signifikanten politischen und strukturellen Veränderungen. Inmitten der gegenwärtigen Übergangsphase, die erheblichen Einfluss auf Geschäftsmodelle und Investitionen hat, prägt diese Entwicklung die gesamte Transformationsbewegung. Eine klare Regulierung sowie die Förderung innovativer Technologien sind unverzichtbar, um die externen Faktoren der Transformation abzufangen und davon zu profitieren.
Umgestaltung problematischer Branchen von zentraler Bedeutung
Solche Prozesse finden in vielen Branchen statt. Dabei verlieren einige zuvor profitable Unternehmen, andere werden profitabler. Dies müssen Investor:innen im Blick haben. Die richtige Umsetzung von Sustainable Finance spielt hier eine wichtige Rolle.
Dabei ist es wichtig, die zwei unterschiedlichen Arten von Zielen im Auge zu behalten: Nachhaltigkeitsanalyse als Mittel zur Verbesserung des Risiko-Rendite-Verhältnisses und Nachhaltigkeit als Selbstzweck, zum Beispiel mit dem Ziel, eine positive Wirkung wie Dekarbonisierung zu erreichen. Es gibt Investorinnen und Investoren, die nur einen dieser beiden Aspekte im Fokus haben – und dann gibt es manche, die beides gleichermaßen berücksichtigen wollen.
Das ist jedoch ein Balanceakt: Wenn man zu viel Wirkung haben will, kann das zu einer übermäßigen Verkleinerung des Universums an investierbaren Assets führen. Und es gibt noch ein Risiko: ESG-Ratings bilden lediglich den Ist-Zustand ab. Über eine Fundamentalanalyse kann das Ausmaß äußerer Effekte auf Unternehmen explizit berücksichtigt und daraus die Anfälligkeit von Ertragsmodellen abgeleitet werden. Hier kommt es auf das Zusammenspiel von Daten und erfahrenen Analyst:innen an, die aus diesen Daten die richtigen Schlüsse ziehen.
Fondsmanagerinnen und Fondsmanager als Transformationsunterstützer
Dabei ist der Balanceakt zwischen Engagement und Glaubwürdigkeit entscheidend, insbesondere bei Fonds, die auf aktives Engagement ausgerichtet sind. Solche Fonds sollen marktübliche finanzielle Erträge erwirtschaften und gleichzeitig hinsichtlich ihres Engagements besser abschneiden als der Wettbewerb. Diese Strategie erfordert Geduld, da Unternehmen während der Transformationsphase vorübergehende Profitabilitätsrückgänge und steigende Investitionen erleben können, was zu möglichen Unterbewertungen führt. Engagierte langfristige Investor:innen sind gefragt, die Unternehmen in der Übergangszeit unterstützen.
Zur Herausforderung wird dabei die Glaubwürdigkeit: Schließlich kann man sich an problematischen Unternehmen beteiligen und behaupten, in die Transformation zu investieren, ohne tatsächlich zu einer Verbesserung beizutragen. Es lauert die Gefahr des sogenannten „Transition Washing“, was die fehlende Einbeziehung der Transformation in nachhaltige Investments erklären könnte. Indem bestimmte Bemühungen vorab definiert werden, lässt sich dem entgegenwirken.
Hier stellt sich die Frage des Nachweises von Fortschritt. Es gibt keine geeignete Möglichkeit, zwischen Engagement in Form einer Flut von mehr oder weniger informativen E-Mails und gründlichen Bemühungen für einen durchdachten Wandel – sowie allem, was dazwischen liegt – zu unterscheiden. All diese Maßnahmen werden unter dem Begriff Engagement zusammengefasst, Art und Ergebnisse sind allerdings sehr unterschiedlich. Diese Unterschiede dürften künftig deutlicher zutage treten, da die Transformation und ihre Finanzierung in der gesamten Asset-Management-Branche an Bedeutung gewinnen.
Richtiges Engagement ist der Schlüssel zu einer gelungenen Transformation. Damit werden die gewonnenen Einblicke in das Geschäft der investierten Unternehmen in einem besseren Verständnis von Nachhaltigkeit und ihren Folgen resultieren und die Risikoeinschätzung erheblich verbessern – und so letztlich zu einer Win-Win-Situation für uns alle führen.