„Nicht alle Menschen in Deutschland können in gleicher Weise am Finanzleben teilnehmen. Es gibt Bevölkerungsgruppen, die Schwierigkeiten beim Zugang und der Nutzung von Finanzdienstleistungen haben“, sagte die Schufa-Vorsitzende Tanja Birkholz am Dienstag bei der Vorstellung eines neuen Index, den die Auskunftei zusammen mit dem Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos erarbeitet hat.
Der sogenannte Finanz-Inklusions-Index, den die Schufa künftig jährlich vorlegen will, gibt an, in welchem Maße einzelne Bevölkerungsgruppen an Finanzdienstleistungen teilhaben. Mit einem Durchschnittswert von 66,9 von 100 möglichen Punkten sei im ersten Anlauf ein „zufriedenstellender Wert“ erreicht worden, heißt es in der Auswertung.
Handlungsbedarf zeige sich vor allem beim Thema Barrierefreiheit. In diesem Feld gab es vergleichsweise schlechte Noten – zum Beispiel, weil das Geldabheben wegen technischer Probleme am Bankautomaten scheiterte oder weil Öffnungszeiten der Bankfiliale nach Einschätzung der Befragten nicht zu ihrem Alltag passen.
„Finanzinklusion scheitert am ehesten an Fragen eines barrierefreien Zugangs und eines einfachen Ablaufs bei der Abwicklung von Finanzgeschäften“, heißt es in der Analyse. „Um den Grad der Finanzinklusion in Deutschland weiter zu verbessern, wird es (…) wichtig sein, ein diverseres, leicht erreichbares Nutzungsangebot zu schaffen, das vulnerablen Gruppen eine stärke Teilhabe am Finanzgeschehen ermöglicht.“ (dpa-AFX)