Der Schweizer Nationalbank konnte es auf Dauer nicht gelingen, den Schweizer Franken gegenüber dem Euro künstlich schwach zu halten. Jetzt ist es tatsächlich passiert: Die Notenbanker haben nach drei von geldpolitischem Irrsinn beherrschten Jahren die Reißleine gezogen.
Gastbeitrag von Roland Leuschel, Börsenexperte
Damit haben sie ihre im September 2011 getroffene Entscheidung, den Schweizer Franken an den Euro zu koppeln und letzteren nicht unter die Marke von 1,20 Schweizer Franken fallen zu lassen, endlich revidiert. Besser spät als nie.
Kollaps des internationalen Finanzsystems unausweichlich
Das Beispiel des Schweizer Franken zeigt, dass sich die Marktkräfte nicht auf Dauer außer Kraft setzen lassen, auch nicht von Zentralbanken. Am Ende bestimmt immer der Markt, wohin die Reise geht. Diese Lektion werden EZB-Chef Mario Draghi und seine Kollegen in den USA, Japan und anderen Ländern, die voll auf geldpolitische Marktmanipulation setzen, wohl nur auf die harte Tour erlernen.
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Bis dahin werden die zeitgenössischen Zentralbankbürokraten mit ihren planwirtschaftlichen Methoden auch weiterhin alles tun, um Zeit zu gewinnen und den durch die gigantische Schuldenblase unvermeidbar gewordenen Kollaps des internationalen Finanzsystems hinauszuzögern.
Da immer mehr Menschen erkennen, dass der Kollaps unvermeidbar ist, werden sie nach Wegen suchen, ihr Vermögen vor den Folgen der unverantwortlichen Geld- und Staatsschuldenpolitik zu schützen.
Aktien sind nicht alternativlos wie viele behaupten
Im Moment ist der Glaube weit verbreitet, dass Aktien in diesem Sinne einen guten Schutz böten. Das ist aber ein Irrglaube. Mit Aktien konnte man in früheren schweren Krisen zwar den Totalverlust vermeiden, den Anleihen und Lebensversicherungen erlitten haben. Aber man musste durch ein tiefes und sehr langes Tal der Tränen gehen, bis die zunächst eingetretenen sehr hohen Verluste wieder aufgeholt werden konnten.
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