Im Gegensatz zu amerikanischen Dividendentiteln sind Aktien aus Schwellenländern günstiger bewertet. Da die Bewertung unter dem langfristigen Mittelwert liegt, sollte die Renditequelle Bewertungsveränderung in den nächsten Jahren einen positiven Beitrag zur Gesamtrendite beitragen. Aber wie ist es um das Gewinnwachstum bestellt, das eine weitere, sehr wichtige Quelle für die erwartete Rendite darstellt?
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Die enttäuschende Performance vieler Schwellenländer 2013 war nicht nur ein Ergebnis der „Tapering-Diskussion“, d.h. wann und in welchem Umfang die US-Notenbank ihre geldpolitischen Notfallmaßnahmen zurückführt und wie die einzelnen Staaten mit den steigenden US-Zinsen sowie der dadurch zu erwartenden Mittelabflüsse zurechtkommen, sondern ebenfalls des sehr enttäuschenden Gewinnwachstums auf Unternehmensebene.
Steigende Umsätze erwartet
Ursächlich dafür waren neben dem verhaltenden Umsatzwachstum auch die rückläufigen Gewinnmargen der Unternehmen. Es ist allerdings sehr wahrscheinlich, dass die Unternehmen zukünftig wieder verstärkt in der Lage sein werden, an dem positiven Wirtschaftswachstum der Region über steigende Umsätze zu partizipieren.
Auch die Gewinnmargen, die sich gegenwärtig unter ihrem historischen Mittelwert befinden, sollten mittelfristig wieder in Richtung ihres langjährigen Durchschnitts ansteigen und somit zu höherem Gewinnwachstum führen. Auch wenn die für 2015 geplante erste Zinserhöhung in den USA kurzfristig zu einer erhöhten Verunsicherung bei Schwellenländeraktien führen kann, ist die erwartete Rendite über einen mittel- bis langfristigen Zeitraum bei diesen Schwellenländeraktien attraktiver als bei ihren US-amerikanischen Pendants.
Autor Timo Carstensen ist Senior Portfolio Manager Aktien und Fondsmanager des Aktienfonds Gothaer-Global und stellvertretender Fondsmanager Gothaer Comfort Fonds.
Foto: Gothaer Asset Management