Drei Phänomene haben die Preise für Investment-Anlagen in den Schwellenländern im neuen Jahrtausend geprägt:
1. ein starker US-Dollar
2. Chinas wachsende Wirtschaft
3. geopolitische Stabilität in Verbindung mit dem zunehmenden grenzüberschreitenden Handel
Auf diese drei Säulen können Schwellenländer-Investoren seit vergangenem Jahr nicht mehr bauen. Und doch gibt es gute Argumente für einen Einstieg bei Anleihen.
„Der Rückgang der US-Zinsen und die boomende Weltwirtschaft in Verbindung mit China sorgten für einen Rückenwind, der Schulden- und Aktienentwicklung der Schwellenländer beschleunigte. 2022 hat sich das jedoch umgekehrt – aus dem Rückenwind ist nun Gegenwind geworden. Der US-Dollar ist aufgrund der rekordverdächtigen Zinserhöhungen stärker geworden und die chinesische Wirtschaftsentwicklung hat sich wegen der strengen Covid-Lockdown-Politik im Inland verlangsamt, was den Aktien- und Anleihekursen weltweit schadet. Nicht zu vergessen die geopolitische Stabilität, die im Februar 2022 mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine und der Verhängung schwerer Handelssanktionen ein Ende fand.
Wann wird der Sturm sich legen? Nach den vergangenen Zyklen zu urteilen, drehen die Preise für Anlagen in Schwellenmärkten in der Regel einige Monate nach der letzten US-Zinserhöhung. Und wir können erwarten, dass die chinesische Wirtschaft wieder ein solides Wachstum verzeichnet, nachdem die Regierung ihre Covid-Beschränkungen gelockert hat.
Die geopolitischen Spannungen und Sanktionen könnten jedoch noch andauern, sodass der Zeitpunkt für eine lang erwartete Erholung der Schwellenländer schwer vorherzusagen ist. In der Zwischenzeit haben sich die Anlagen in den Schwellenländern – Kredite, Aktien und Währungen – im Jahr 2022 drastisch verbilligt und bieten Anlegern die Möglichkeit, ihr Engagement zu günstigen Preisen zu erhöhen.“
