SDK im Interview: „Wir sind in vielerlei Hinsicht nicht 08/15“

Foto: Cash./
Dr. Ulrich Mitzlaff (li.), Vorstandsvorsitzender der SDK und Vertriebsvorstand Olaf Engemann

Ob Krankenvollversicherung, bKV oder Zusatztarife. Der Markt in der Privaten Krankenversicherung ist stark umkämpft. Cash. sprach mit dem neuen Vorstandssprecher der SDK, Dr. Ulrich Mitzlaff, und Vertriebsvorstand Olaf Engemann, über Positionen, Reformen, verantwortungsbewusste Beratung, Mehrwerte und digitale Services, die Zukunftschancen der Vollversicherung sowie den Wachstumsmotor bKV.

Herr Dr. Mitzlaff, Sie sind seit dem 1. Januar 2023 neuer Vorstandssprecher der SDK und Nachfolger von Dr. Ralf Kantak. Wo sehen Sie die großen Herausforderungen, mit denen die SDK im Jahr 2023 konfrontiert ist?

Mitzlaff: Uns beschäftigen drei zentrale Herausforderungen, die sicherlich die ganze Branche betreffen. Eine davon ist die Digitalisierung. Sie umfasst weit mehr als die „Elektrifizierung“ der Prozesse, sie erfordert ein kundenzentriertes Geschäftsmodell, das unsere Mitglieder unsere Prozesse bestimmen lässt. Daneben stellt die zunehmende Regulatorik eine Herausforderung dar. Mit Blick auf ESG und das Thema Nachhaltigkeit rechnen wir mit neuen Anforderungen in nicht allzu ferner Zukunft. Da gilt es, Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und proaktiv tätig zu werden. Neben diesen beiden Themenfeldern treibt uns zunehmend der Fachkräftemangel um. Wir sind mit der guten Anbindung und dank unserer neuen, modernen Büros und flexiblen Arbeitskonzepten sehr gut aufgestellt. Dennoch ist die Besetzung offener Stellen kein Selbstläufer und ich gehe davon aus, dass diese Problematik in Zukunft zunehmen wird.

Aktuelle Zahlen des PKV-Verbandes zeigen, dass das Wachstum in der PKV zunehmend in der bKV und den Krankenzusatz-Tarifen stattfindet und immer weniger über die Krankenvollversicherung. Welche Pläne haben Sie für die Krankenvollversicherung für 2023?

Mitzlaff: Zunächst ist festzuhalten, dass der Wechselsaldo von der GKV in die PKV über die letzten Jahre positiv war. Dies drückt aus, dass die Menschen in Deutschland die PKV wertschätzen. Wir bei der SDK sind überzeugt von der Zukunftsfähigkeit der Vollversicherung. Dies gilt sowohl, was unser Gesundheitssystem im Allgemeinen anbelangt, da die PKV aufgrund ihrer Kapitaldeckung das finanziell deutlich generationengerechtere und damit nachhaltigere System ist. Dies gilt aber auch mit Blick auf unsere strategische Ausrichtung bei der SDK. Unser Tarifprogramm ist nach wie vor modern und das Herzstück unseres Produktangebots. Daher haben wir 2023 zum Jahr der Vollversicherung auserkoren und hierfür eine eigene Kampagne mit gezielten Vertriebsaktivitäten gestartet, um hier wieder zuzulegen.

Mit welchen USPs wollen Sie sich gegenüber dem Wettbewerb differenzieren?

Engemann: Unsere Vollversicherung GesundheitsFAIR ist in vielerlei Hinsicht nicht 08/15. So haben wir im Gegensatz zu anderen Anbietern ein komplett modulares und damit maximal flexibles Tarifwerk. Hinzu kommen weitere Aspekte wie beispielsweise weitsichtig kalkulierte und damit langfristig stabile Beiträge. Außerdem punkten wir mit einer hohen Beitragsrückerstattung von zurzeit drei MB auf die ambulanten und dentalen Tarife bereits ab dem ersten Kalenderjahr, und das sogar anteilig bei unterjährigem Beginn. Besondere Highlights sind außerdem unsere inkludierten hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen wie etwa der Facharztterminservice, der digitale Arztbesuch, eine 24/7-Gesundheitsberatung sowie Betreuungsprogramme bei spezifischen Beschwerdebildern. Ergänzt wird dieses Angebot durch unsere SDK-App, die neben der Rechnungseinreichung mit schnellen Bearbeitungszeiten auch ein umfassendes Informationsangebot in der sogenannten „Gesundheitswelt“ bietet. Diese digitalen Services entwickeln wir kontinuierlich weiter.

Worin liegen die Vorteile eines modularen und generationenübergreifenden Tarifwerks?

Mitzlaff: Kurz gesagt: Darin, dass sich der Versicherungsschutz der jeweiligen Lebensphase beziehungsweise der Lebenswirklichkeit der Menschen anpasst. Die Modularität birgt den Vorteil, dass der Versicherungsschutz gemäß den individuellen Ansprüchen zusammengestellt werden kann. Während die eine großen Wert auf Einbettzimmer-Unterbringung im Krankenhaus legt, aber im Zahnbereich für sich keinen hohen Schutzbedarf sieht, möchte der andere vielleicht im Krankenhaus bewusst im Mehrbettzimmer liegen, erwartet dafür aber eine optimale Absicherung im ambulanten Bereich. Durch die Modularität kann der Schutz also nicht nur den individuellen Ansprüchen entsprechend gestaltet werden, durch sie zahlen die Kunden obendrein in jedem Segment nur das, was sie auch wirklich versichert haben möchten. Bei anderen Anbietern müssen sie sich dagegen für ein Pauschalpaket entscheiden. Ebenso stolz sind wir darauf, dass unsere Vollversicherung generationenübergreifend gestaltet ist. Dadurch kann der Versicherungsschutz in jeder Lebensphase entsprechend angepasst werden, zum Beispiel bei der Familiengründung. Bei vielen Anbietern muss hier der gesamte Tarif gewechselt werden, was oftmals mit erneuter Gesundheitsprüfung verbunden ist.

Inwiefern haben die Versicherten Transparenz über den jeweiligen Schutz?

Engemann: Transparenz haben sie zunächst über unsere verständlich formulierten Tarifbedingungen. Außerdem gilt bei uns: Was dort drinsteht, ist auch versichert. Ohne versteckte Selbstbehalte. Wir führen beispielsweise bei Heilmitteln oder Zahnersatz keine Sachkosten- oder ähnliche Listen, was wie viel kosten darf; wir erstatten immer die ortsüblichen Preise – eben an der Lebenswirklichkeit orientiert. Schließlich kostet eine Massage in Brandenburg weniger als in München-Schwabing. Bei der SDK sind die Selbstbehalte der meisten ambulanten Tarife prozentual angesetzt, was bedeutet, dass wir von jeder Rechnung den vertraglich vereinbarten Prozentsatz – je nach gewählter Selbstbehaltsstufe – erstatten. Sobald der Selbstbehalt erfüllt ist, kommen keinerlei weitere, unerwartete Kosten hinzu.

Inwiefern hebt sich Ihr Ärztetarif vom Markt ab und welche Besonderheiten gilt es, bei der Zielgruppe zu beachten?

Engemann: Viele Unternehmen konzipieren ihre Tarife in diesem Segment so, dass separate und meist recht kleine Versichertenkollektive entstehen. Bei uns dagegen sind Ärztinnen und Ärzte Teil des gesamten und damit eines großen und entsprechend tragfähigen Kollektivs. Aufgrund ihrer erfahrungsgemäß geringeren Leistungsausgaben erhalten Humanmediziner bei uns vergünstigte Konditionen, derzeit sind es 20 Prozent Rabatt auf den stationären Einbettzimmer- sowie den ambulanten Tarif. Mediziner sind bekanntlich eine – im positiven Sinne – anspruchsvolle Klientel. Deshalb gibt es für sie am Markt oft spezielle Hochleistungstarife mit besserer Ausstattung. Bei der SDK hingegen bieten schon die normalen Tarife speziell der AM1er Reihe einen absoluten Premiumschutz. So erhalten alle unsere Versicherten die Hochleistungstarife – die Mediziner dann eben mit einem Rabatt von derzeit 20 Prozent auf den stationären Wahlleistungstarif und die ambulanten Tarife. Ein solches Preis-Leistungs-Verhältnis sucht seinesgleichen.

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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