Die Deutschland-Tochter der schwedischen Bank SEB will zehn Prozent ihrer 700 Stellen streichen. „Wir haben entschieden, unsere Standorte in Hamburg und Düsseldorf zu schließen und unsere Kompetenzen in der Zentrale in Frankfurt zu bündeln“, sagte ein Sprecher des Instituts am Mittwoch.
Das „Handelsblatt“ hatte zuvor darüber berichtet. Umgesetzt sein sollen die Maßnahmen bis zur Mitte dieses Jahres. Betriebsbedingte Kündigungen will die SEB dabei vermeiden. Neben Frankfurt soll ein kleiner Standort in München erhalten bleiben, von wo aus die SEB Mittelstandskunden in Bayern und Baden-Württemberg bedient.
Die SEB macht in Deutschland nur noch Geschäfte mit Firmenkunden und institutionellen Kunden. Das Privatkundengeschäft der deutschen Tochter hatten die Schweden 2011 an die spanische Banco Santander verkauft.
SEB: „Langfristige Wachstumspläne“
Angesichts der aktuellen Einsparungen betonte der Sprecher: „Wir sind seit 40 Jahren in Deutschland und haben langfristige Wachstumspläne. Das sind reine Effizienzmaßnahmen, wie sie derzeit alle Banken vornehmen.“ Der Wettbewerb um Kunden ist in Deutschland traditionell groß, das anhaltende Zinstief setzt die Branche zudem unter Druck.
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Im ersten Halbjahr 2015 hatte die deutsche SEB knapp 63 Millionen Euro Überschuss erzielt – das waren 1,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahlen für das Gesamtjahr 2015 will die Bank an diesem Donnerstag (4. Februar) vorlegen.
Quelle: dpa-AFX
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