Du bist heiß darauf, dein eigenes Unternehmen zu gründen? Das ist ein Spirit, der mir gefällt – und dieses Mindset braucht du auch, wenn du dich selbstständig machen willst. Aber bevor es überhaupt richtig losgeht, warten schon die ersten Hürden. Du musst Formulare ausfüllen, den richtigen Steuerberater finden, eine passende Unternehmensform wählen. Und das ist noch lange nicht alles. Wie heißt es so schön: Aller Anfang ist schwer. Ich gebe dir Tipps, wie du die Hürden meisterst – und richtig in die Selbständigkeit durchstartest.
Die meisten Gründer haben nie gelernt, welche Schritte beim Gründen eines Unternehmens zu beachten sind. Der erste Bürokratieaufwand kann Angst machen, das ist ganz normal. Es gibt so viel zu beachten und zu entscheiden, auszufüllen und zu beantragen. Ich finde: Menschen, die etwas Neues wagen, sollten in ihrem Mut bestärkt werden. Doch gerade beim Thema Unternehmensgründung ist leider oft das Gegenteil der Fall. Bereits in der Schule wird von einem Weg zur Selbstständigkeit abgeraten.
Lehrende an Schulen und Universitäten sollten ihren Schützlingen das nötige Know-how und das nötige Selbstbewusstsein beibringen. Denn gerade die jungen Jahre sind doch dafür da, sich auszuprobieren und ins kalte Wasser zu springen. Wir brauchen Unternehmer in unserem Land, genauso wie wir Beamte und Lehrpersonal brauchen! Und wir brauchen Lehrer, die ihre Schüler dazu ermutigen, auch den Weg der Selbständigkeit in Betracht zu ziehen.
Erste Gewinne nicht gleich verprassen
Eine weitere nicht zu unterschätzende Hürde ist der richtige Umgang mit dem ersten verdienten Geld. Viele junge Unternehmer denken: „Ich brauche eine dicke Rolex, um erfolgreich zu sein.“ Das stimmt nicht. Ein schickes Auto und schicke Kleidung können im zweiten Schritt zwar helfen, Kunden zu gewinnen, aber sie helfen definitiv nicht zu Beginn der Karriere, wenn du sie dir nicht leisten kannst. Viel wichtiger ist es nach der Gründung eines neuen Start-ups, Geld für die Absicherung auf die Seite zu legen und sich für Nebenkosten wie Steuerabgaben zu wappnen. Einen Fehler machen viele Gründer: Sie lassen sich blenden von den ersten schwarzen Zahlen, die auf dem Papier stehen. Mit den ersten Gewinnen solltest du bedacht und verhältnismäßig umgehen – sie nicht gleich „verprassen“.
Ich will dir keine Angst vor der Selbständigkeit machen. Im Gegenteil! Es ist ein großartiges Gefühl, ein eigenes Unternehmen aufzuziehen – das weiß ich aus eigener Erfahrung. Es ist ok, wenn du dich zu Beginn unsicher fühlst und dich nicht sofort mit allem auskennst – so geht es fast allen.
Autor Jörg Kintzel ist Vorstand der Valuniq AG.